@kaetho schrieb:
- als Partner oder Person mit prov. Hintergrund mit geschäftlichen Berührungspunkten zu Swisscom kann man logischerweise viel erzählen, es ist kein Geheimnis dass in der Arbeitswelt einiges schief geht. Erlebt jeder, der berufstätig ist. Das hier dann hinzustellen mit dem Unterton "schaut mal, was für Deppen" hat aus meiner Sicht nichts mehr mit Fairness zu tun... Erst recht nicht, wenn man sich offenbar kennt.
Hier möchte ich allerdings noch Einhaken: Die Hauptstossrichtung meiner Kritik hier soll eigentlich nicht in Richtung "schaut mal was für Deppen" gehen (ich sehe auch, dass es für ein Grossunternehmen wie die Swisscom offenbar nicht möglich ist kompetente & motivierte Leute in genügender Zahl zu finden und anzustellen, d.h. dass ein grosses Unternehmen immer einige schwarze und viele graue Schafe haben wird).
Mein wichtigster Kritikpunkt ist vielmehr die Tatsache (oder zumindest ist es meiner Ansicht nach eine Tatsache), dass die Swisscom aus dieser Not eine Tugend (für die eigene Erfolgsrechnung) macht, indem sie die Kunden auf eine Art und Weise falsch berät, die am Ende stets zu Mehreinnahmen für die Swisscom führt.
Ich denke die Mehrheit meiner Anekdoten in diesem Thread gehen in diese Richtung, nicht in die Richtung "die sind einfach Deppen".
Stichworte:
- Geräte mit kleinsten und in kürzester Zeit lösbaren Softwareproblemen werden im Swisscom-Shop routinemässig als "irreparabel Defekt" deklariert, wodurch die "Problemlösung" dann stets im Verkauf eines neuen Geräts und üblicherweise einer Vertragsverlängerung besteht.
- Kunden die wegen eines Swisscom-Problems bei der kostenlosen Hotline anrufen werden zunehmend zu "MyService" gelotst wo sie dann für die Lösung eines Problems bezahlen sollen, das eindeutig in den Bereich "kostenlose Hotline" gehören würde. (Oder sie bezahlen für die Nicht-Lösung des Problems, wie im aktuell geschilderten Fall. Wobei es sich hier aber tatsächlich nicht um einen Hotline-Fall gehandelt hätte.)
- Kunden die Teile Ihrer "Telco" bei anderen Anbietern haben (also z.B. Handy bei Swisscom, Internet & TV woanders) werden aggresiv umworben mit allem zur Swisscom zu wechseln und dies unter Auslassung relevanter Informationen bzw. z.T. durch Falschaussagen.*
(* Hier denke ich z.B. an die ältere Kundin, die mit der Absicht in den Swisscom-Shop ging, ein neues Festnetztelefon zu kaufen und am Ende mit einem neuen Vertrag für ein Komplettpaket dastand, der sie ggü. vorher nicht nur in fast jeder Hinsicht deutlich schlechter gestellt hat und in keiner Weise ihren Bedürfnissen entsprochen hat [sie war vorher mit Internet, TV und Radio bei einem anderen Anbieter], sondern ihr auch noch mit der Behauptung sie müsse das machen, sonst könne sie gar kein Festnetz mehr haben, aufgedrängt wurde. Zumindest hat die Kundin mir gegenüber später erklärt, dass man ihr dies so verkauft hat und sie der Meinung gewesen sei Sie müsse mit allem zur Swisscom wechseln wenn sie weiterhin Festnetztelefonie wolle.)
Mich würde ja mal interessieren ob Shop-Mitarbeiter mit irgend einem Provisionsystem zu so etwas verleitet werden oder was da die Hintergründe sind.
(Provisionssysteme finde ich grundsätzlich ein bisschen problematisch, weil sie den Anbieter mit Kundenkontakt typischerweise dazu verleiten, mehr zu verkaufen. D.h. weil sich der Anbieter dann oft entscheiden muss zwischen dem was besser ist für den Kunden und dem was besser ist für ihn. Ich weiss beispielsweise dass es bei UPC [um hier der "Fairness" halber mal wieder ein Nicht-Swisscom-Beispiel zu nehmen] so ist, dass der Partner umso mehr Provision kriegt, umso länger die Vertragsdauer ist, die er dem Kunden andreht. Aus Sicht des Kunden wäre es imho immer besser einen Einjahresvertrag zu machen [denn er kriegt für längere Verträge keinen Rabatt, verliert aber Flexibilität], doch aus Sicht des Verkäufer ist es immer lukrativer einen Zwei- oder gar Dreijahresvertrag zu machen. Denn dann kriegt er doppelte bzw. dreifache Provision. Lustigerweise war es hier sogar so, dass UPC die Mehrjahresverträge abgeschafft hat und danach aufgrund von Protesten der "Partner" wieder eingeführt. Man kann sich leicht vorstellen wieso...)