LTE ist der Mobilfunkstandard der 4. Generation (4G). UMTS ist der Mobilfunkstandard der 3. Generation (3G).
GSM => 2. Generation => 2G
Natel C => 1. Generation => 1G
Natel C/1G basierte auf analoge Übertragungsverfahren. GSM/2G basiert auf Übertragungsverfahren und Netzwerkprotokolle aus dem ISDN-Zeitalter. Moderne UMTS/3G-Mobilfunknetze basieren teilweise schon auf Übertragungsverfahren aus dem IP-/Ethernet-Netzwerk-Zeitalter.
LTE erlaubt nur die paketvermittelte Übertragung (Packet Switching => PS) von Daten und Sprache:
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/kom/0211191.htm
Beim “Internet surfen” mit dem Mobiltelefon werden die Daten paketvermittelt übertragen (PS).
UMTS und der ältere Mobilfunkstandard GSM (2. Generation => 2G) erlauben auch die leitungsvermittelte Übertragung von Sprache (Circuit Switching => CS). Der ältere Mobilfunkstandard GSM erlaubt sogar die leitungsvermittelte Übertragung von Daten (CS). Die leitungsvermittelte Übertragung von Daten ist heute aber nur noch mit Spezial-SIM-Karten für M2M-Anwendungen mit sehr alten Geräten möglich bzw. gestattet.
Damit Sprachtelefonie im LTE-Mobilfunknetz möglich ist, muss die Sprachtelefonie per Paketvermittlung übertragen werden. Die Sprache muss digitalisiert werden und aufgeteilt in zahlreiche kleine Datenpakete im Mobilfunknetz übertragen werden. Sprachtelefonie über die Paketvermittlung im LTE-Mobilfunknetz wird VoLTE (Voice over LTE) genannt. Sprachtelefonie über die Paketvermittlung im WLAN wird VoWLAN (Voice over WLAN) oder VoWiFi (Voice over WiFi) genannt. Die Swisscom Marketingabteilung sammelt VoLTE und VoWLAN unter dem Sammelbegriff “Advanced Calling”.
VoLTE und VoWLAN nutzen SIP/RTP für die Übertragung der Sprachdaten (RTP) und die Gesprächs-Signalisierung (SIP).
Mobiltelefone, welche keine Sprachtelefonie über die Paketvermittlung (PS) unterstützen oder wegen Softwarefehlern oder Inkompatibilitäten vom Mobilfunknetzwerkbetreiber nicht für die Sprachtelefonie über die Paketvermittlung freigeschalten wurden, müssen für die Sprachtelefonie die Leitungsvermittlung (CS) einsetzen. Da LTE (per Design) keine Leitungsvermittelung unterstützt, müssen diese Mobiltelefonie für die Sprachtelefonie auf die Mobilfunknetze nach den älteren Mobilfunkstandarde (GSM/2G oder UMTS/3G) ausweichen.
Alle zukünftigen Mobilfunkstandarde (z.B. 5G, 6G) und Weiterentwicklungsschritte (z.B. LTE-Advanced) werden nur noch die Paketvermittlung unterstützen. Die Leitungsvermittlung wird vom aktuellen Mobilfunkstandard (4G/LTE) und allen zukünftigen Mobilfunkstandards (5G/6G) nicht unterstützt.
MMS stammt aus dem IP-Netzwerk-Zeitalter und wird heute schon ausschliesslich über die Paketvermittlung übermittelt und ist somit zukunftssicher…
Für die Übertragung von SMS wird in Mobilfunknetzwerken der 4. Generation oder neuer (LTE) eine paketvermittelte Übertragung eingesetzt (SMS over IMS oder SMS over SGs):
http://www.3gpp.org/news-events/3gpp-news/1268-Dispelling-LTE-Myths
In Mobilfunknetzwerken der 2. und 3. Generation (GSM/UMTS) werden SMS leitungs- oder paketvermittelt mit Hilfe des Signalisierungsprotokolls SS7 übertragen. SS7 ist ein Netzwerkprotokoll aus dem ISDN-Zeitalter und (hoffnungslos) unsicher:
https://de.wikipedia.org/wiki/Signalling_System_7
https://www.heise.de/security/meldung/Sicherheitsluecke-im-Mobilfunk-UMTS-Verschluesselung-mittels-SS7-umgangen-2503376.html
https://www.heise.de/security/meldung/Studie-TK-Infrastruktur-hoffnungslos-unsicher-Verschluesselung-Fehlanzeige-3671794.html
LTE basiert ausschliesslich auf Übertragungsverfahren und Netzwerkprotokolle aus dem IP-/Ethernet-Netzwerk-Zeitalter und unterstützt deshalb kein SS7 mehr.