MyStrom Powerline Adapter - Doppelte Verbindung?

MaWiTi

Hallo alle zusammen,

Mir wurde etwas zugeflüstert, das ich mir kaum vorstellen kann und deshalb möchte ich mir erlauben, hier nach zu fragen.

Ich habe im SouTerrain einen Powerline Adapter der mit einem CAT5 Kabel mit dem Swisscom Router verbunden ist.

Im 2. OG habe ich eine Dachwohnung und ebenfalls einen Powerline Adapter. Dieser ist mit einer wLan Box und einer TV Box verbunden.

Heute funktioniert die Verbindung grösstenteils. Nur manchmal habe ich kleine Unterbrüche. Eine Auswertung mittels PING zeigt, dass ich meisst weniger als 200ms habe, nur selten ein paar Pings über 2'000 ms.

Jetzt wurde mir geflüstert, dass ich einfach zwei zusätzliche PowerLine Adapter einstecken soll. Einen irgendwo um SouTerrain und einen in der Dachwohnung. Bei beiden zusätzlichen Powerline Adaptern würde die Cat5 Buchse leer bleiben.

Das Ergebnis wäre, dass durch diese beiden zusätzlichen Adapter die Leistung zwischen SouTerrain und Dachgeschoss verstärken würde.

Stimmt das?

Vielen Dank für Eure Fachauskünfte.

Gruss Markus

kaetho

Das klingt für mich jetzt stark nach Woodoo. Einem hilft es ganz bestimmt, dem Verkäufer 😉 Warum soll eine Powerlineverbindung, die ja übers Stromnetz geht plötzlich besser funktionieren, wenn man an einem anderen Ort nochmals zwei Adapter einsteckt, diese aber nicht mal mit ins Netz nimmt aber dasselbe Medium (Kuperkabel) belegen?

Was ich mir vorstellen könnte: die aktuellen Powerlinekits von Swisscom sollen im Vergleich zu älteren Modellen recht zuverlässig und stabil laufen. Wenn du deine alten Powerlineadapter gegen neue austauschst (die alten aber wegnimmst), könnte es besser gehen.

Ich würde aber eher zu etwas "Gscheitem" raten: ziehe ein richtiges Netzwerkkabel (oder lass eines ziehen). Das kostet unterm Strich auch nicht viel mehr als die beiden Powerlankits, die du nach dem Tip gekauft hättest. Dafür hast du dann eine störungsfreie Verbindung.

hed

@MaWiTi

Ich kann das was @kaetho geschrieben hat nur bestätigen. Aber es gibt immer Zeitschriften und Foren, welche "Zaubertricks verraten" mit welchen angeblich das WLAN oder das Internet beschleunigen kann.

Wie auch immer, ziehe ein Gigabit-Ethernetkabel ein, dann hast du über viele Jahre eine hoch performante, stabile, störungsfreie, problemlose Verbindung. U.U. ist das mit grösserem Aufwand verbunden, aber dafür schont es die Nerven, denn mit Power LAN ist es nur eine Frage der Zeit, bis Probleme auftauchen.

POGO 1104

@MaWiTi schrieb:

Jetzt wurde mir geflüstert, dass ich einfach zwei zusätzliche PowerLine Adapter einstecken soll.....

Wo oder von wem wurde dir sowas zugeflüstert?

MaWiTi

Smile, ich will meine "Flüstertüte" nicht verraten oder brüskieren. Ich will nur meine eigenen Zweifel an der Aussage bestätigt haben. Weil ich leider nicht alles zweifelsfrei weiss.

Aber ich habe mittlerweilen herausgefunden, dass es eine sehr grosse Rolle spielt ob die beiden Powerline Adapter auf der gleichen Phase angeschlossen sind. Wenn also die Steckdose nahe am Router mit der Phase R und das Gegenstück mit der Phase S verbunden sind, dann kann es sein, dass die Verbindung instabil ist.

Jedenfalls stelle ich bei mir fest, dass wenn ich den PowerLine Adapter hinter dem TV einstecke, dann bekomme ich nur rucklige Bilder. Wenn ich den Powerline Adapter hingegen mittels einem Verlängerungskabel an einer anderen Steckdose einstecke, dann bekomme ich ein einwandfreies Bild.
Jedoch wenn ich die TV Box ausschalte, dann schaltet der PowerLine Adapter auf rot.

Und an einer dritten Steckdose, hui, da geht alles. Inklusive TV Box ausschalten und einen Tag später wieder einschalten...

Wir fassen also zusammen:
- Relevant ist die Phase R/S/T des Stromnetz

- Ein Verlängerungskabel ist nicht hinderlich (habe ich gebraucht um die verschiedenen Steckdosen auszuprobieren)

- Vor ein mögliches Netzteil einstecken ist dienlich (Nicht in eine Steckdosenleiste einstecken, sondern davor)

Viele Grüsse an alle
Markus

hed

Das mit der Phase sollte in jeder Bedienungsanleitung stehen. Statt Phase steht allenfalls "selber Stromkreis" o.ä.

Auch wenn es bei dir im Moment funktioniert, so ist es meist nur eine Frage der Zeit, bis es wieder Probleme gibt. Dazu kann ein neues Gerät oder ein Dimmer genügen, welches du oder der Nachbar in Betrieb nimmt.

MaWiTi

Lach, dann mache ich den Vorschlag, dass die Supporter der Hotline von Swisscom einmal die Anleitung lesen. Denn in den vergangenen 3 Wochen hatte ich sicher ein Dutzend Telefonate mit dem Support geführt und die Frage nach den Drei Drähten im Stromkreislauf gestellt. Die Antworten sind unterschiedlich ausgefallen. Mal spielt es eine Rolle, mal spielt es keine Rolle.

Damit wir Tachles sprechen, würde mich von einem Elektriker noch interessieren, ist der Stromkreis auf einer 5-Poligen Steckdose (Waschmaschine) einmal vorhanden oder fünfmal?

Viele Grüsse

Markus

PS: dem das Lachen vergangen ist...

hed

Stromkreis ist in diesem Zusammenhang eher der Begriff, den Laien verwenden. Im Haushalt gibt es Anschlüsse mit 3 Phasen (z.B. für die Waschmaschine) und solche mit 1 Phase.

Wie ist es denn in der Anleitung von deinem Kit beschrieben?

WalterB

hed

@MaWiTi

So sieht die Spannungsverteiler vom 400 / 230 Volt Netz aus.

Die 240 Volt werden bei der Sternschaltung vom Mittelpunkt entnommen.

Somit wird das Haus mit 3-Phasen einem Nulleiter und Erdleiter versorgt, also fünf Drähte.

Die 230 Volt ergeben sich mit 400 Volt: 1.73 = 231 Volt

So kann man auch gut erkennen das Powerline immer auch mit den andenen Phasen über irgendwelche Verbraucher verbunden ist und das kann aber auch zu Störungen führen, z.b. Lichtregler oder getaktete Netzgeräte.

Das Bild unten muss man sich so vorstellen als den Generator welcher dann das Haus mit L1,L2,L3 und Nulleiter speist.

N.b. der Erdleiter ist zugleich mit dem Nulleiter verbunden, fehlt beim Bild unten.

MaWiTi

Guten Abend,

wenn ich das Schema nun richtig interpretiere, dann schliessen wir den PowerLine Adapter ja zum Beispiel auf L1 also Phase R an. Weil beide Adapter auf L1, also R sind, haben die innerhalb der Wohnung den gleichen Kupferdraht auf welchen der Adapter ihre Frequenz überlagern können.
Angenommen wir schliessen den Powerline Sender auf L1 an und den Powerline Empfänger auf L2, dann würde das ja bedeuten, dass das überlagerte Signal bis zu einem Drehstrommotor gehen müsste um von L1 auf L2 zu wechseln. Oder aber bis zum Generator im Kraftwerk welcher den Strom produziert.

Ist mein Gedanke total falsch?

WalterB

@MaWiTi

Ja richtig, aber die Frequenz vom Powerline überträgt sich auch zum Teil bei der Parallel Führung der Leitungen.

Das Signal wird aber auch über die angeschlossenen Verbraucher übertragen.

Es kommen noch viele Faktoren dazu, z.b. die Zählermessgeräte mit Drosselspulen etc.

Das ist ja auch das Problem welches die Kurzwellensender Amateure bemängeln, also Powerline ist nicht Funkfrei.

https://avm.de/ratgeber/avm-erklaert-powerline/

POGO 1104

Es gibt für Powerline sogenannte Phasenkoppler, die emöglichen den Phasenübergreifenden (besseren) Signalaustausch.

Solche Koppler werden im SIcherungsverteiler eingebaut - durch einen Elektriker!

Aber:

Bevor noch mehr Geld für Powerline (2 zusätzliche Adapter + Phasenkoppler) zum Fenster rausgeschmissen wird, würde ich das Geld in ein LAN-Kabel Installation investieren. Das einzig nachhaltige und nervenschonende....

kaetho

Grundsätzlich gilt doch: Ins Haus auf den Hauptverteiler kommen 3 Phasen. Das ergibt zusammen nach den Bildern von @WalterB dann die 400V.
- 400 Volt Geräte werden dann an allen drei Phasen angeschlossen

- Der Rest der Hausinstallation, also alles was 230V ist, wird auf die drei Phasen möglichst gleichmässig verteilt.

So ist klar, warum nicht alle Steckdosen im ganzen Haus dieselbe Phase haben. Und da die Powerlines am besten über dieselbe Phase miteinander kommunizieren, ist es auch logisch, dass manche Steckdosen "besser miteinander" können als andere.

Dann kommt noch der Effekt dazu, der @WalterB schon beschrieben hat, und dann noch, dass "J__ede Dosenklemme, Sicherung, FI-Schalter, Dimmer und natürlich auch die Leistungslänge und -qualität das hochfrequente Powerline-Signal dämpfen. Geringere Übertragungsraten oder Verbindungsfehler sind die Folgen." Quelle

Dann steht da noch "Probieren geht über studieren" Wie wahr... 😉

MaWiTi

@WalterB

Super vielen Dank für den Link mit dem genialen Bild. Genau das brauche ich für meine Flüstertüte.

Meinst Du mit "Parallel Führung der Leitungen" dass wenn die beiden Phasen L1 und L2 über eine längere Strecke zum Beispiel durch das selbe Rohr geführt werden, sich das Signal auf die andere Phase überträgt? Und mal so rein aus Phantasie-Sicht, wenn die Strecke des gemeinsamen Rohr in welcher L1 und L2 drinn sind, länger wäre, wäre die Signalqualität besser? (nur Theorie-Frage).

@POGP
Danke für die Erweiterung meines Wissens. Keine Sorge, ich werde keine zusätzliche Adapter beschaffen, weil Phase gefunden...

@kaetho
Danke für die Zusammenfassung. Du bestätigst mein "altes" Fachwissen.
Mittlerweile habe ich die "passenden" beziehungsweise die unpassenden Phasen gefunden.
Am Donnerstag kommt der zertifizierte Elektriker und hängt die Phase für die eine Steckdose an welche der PWL Adapter zu stecken kommt um, so dass Sender und Empfänger auf der selben Phase sind.
Im Moment habe ich das provisorisch mit einem Verlängerungskabel diagonal durch das Wohnzimmer zur anderen Steckdose gelöst.

Danke an Euch alle..., vielen Dank.

WalterB

@MaWiTi

Die Powerline haben auch nur eine gewisse Leistung und die kann sich bei längeren Leitungsführungen vermindern bis nichts mehr an der Gegenstelle ankommt.

Am besten rufst Du mal Googel auf mit dem Hinweis auf Probleme mit Powerline den da könnte man ganze Bücher füllen.

N.b. ich kann mich errinnern das sogar früher die Rede war das Internet über die Hochspannungleitungen zu übertragen, heute werden aber doch Signale darüber übermittelt für Steuerungen.