Hallo zämmä
Den Ärger kann auch ich absolut nachvollziehen - wäre es bei mir so, ginge es mir ziemlich sicher gleich. Da ich aber auch "dahinter" sehe und weiss, dass es bei der Inbetriebnahme von mCan, wie Roger G. bereits ausführlich beschrieben hat, immer mal wieder zu unvorhergesehenen Problemen kommen kann, habe ich Verständnis für Verzögerungen.
Kupferkabel ist nicht gleich Kupferkabel. Spleissung nicht gleich Spleissung. In der Tat erkennt man Probleme bei der Fernspeisung erst bei der prov. Inbetriebnahme. Ein neues Kabel nachziehen klingt in der Theorie nach einer Tagesarbeit. Die Kabelrohre oder Zoreskanäle sind bereits vorhanden und der Kabelzug kann erfolgen.
ABER niemand kann vorab eine Garantie geben, ob diese ein Nachzug eines zusätzlichen Kabels zulassen. Wenn der Kabelzug ohne Probleme erfolgen kann, ist es in der Tat "rasch" erledigt. Ist der Nachzug aufgrund überworfener Kabel nicht möglich, muss eine neue Rohranlage geplant und gebaut werden. Und genau dann kommt das Aufbruchbewilligungsverfahren ins Spiel. Swisscom bzw. der ausführende Baupartner muss bei Gemeinden, Kantonen, Grundstückbesitzern eine Baubewilligung einholen. Auch hier spielt, wie Roger bereits ausführlich dargelegt hat, die Dauer der Bewilligung und der involvierten Stellen eine zentrale Rolle. Hier haben weder Swisscom noch die Baupartner einen Einfluss. Das Wetter (insbesondere Winter) ist ebenso zu berücksichtigen, wie allenfalls die temporäre Sperrung einer viel befahrenen Strasse. All das muss organisiert und vorgängig mit Polizei, Gemeinde, Kanton etc. besprochen und geregelt werden.
Sobald aber eine Bewilligung erteilt wurde, beginnen die involvierten Stellen sofort mit dem Bau. Schliesslich ist es auch im Interesse von Swisscom, die Kundinnen und Kunden rasch ans Ultrabreitbandnetz anzuschliessen.
Geschäftskunden können nicht, wie auch schon in einem früheren Beitrag erklärt, einfach so husch husch umgeschaltet werden. Diese Kunden bezahlen ganz andere Preise mit speziellen SLA's und haben meist spezifische/spezielle Endgeräte und Installationen vor Ort, welche mit dem Umschalttermin koordiniert werden müssen damit diese nach dem erfolgten Move wieder arbeiten können. Stell dir vor, die Schule in deinem Dorf könnte urplötzlich nicht mehr auf das Internet zugreifen.
Die Aufregung wäre gross, wenn du in einem Unternehmen arbeitest, bei welchem das Internet plötzlich down ist weil die Umschaltung des mCan ohne Koordinierung erfolgt ist. Eine solche Störung wäre für ein Unternehmen ärgerlich und mit Umtrieben verbunden. Du müsstest in der heutigen Zeit deine Büroarbeit niederlegen/einschränken.
So gut und einfach der Ausbau klingt - leider gibt es in der Praxis immer wieder unvorhersehbare Probleme. Und genau hierfür erfolgt immer vorgängig eine provisorische Inbetriebnahme mit detaillierten Messungen der Powerleitungen. Man möchte mit diesen Massnahmen ein positives Kundenerlebnis schaffen.
Einzelne Fälle gibt es immer bei denen eine definitive Inbetriebnahme nicht gemäss Checkerangaben erfolgen kann. Glücklicherweise gehören solche Fälle nicht zur Tagesordnung - und doch gibt es sie.
Auch wenn dein persönliches Kundenerlebnis durch diese unangenehmen Verzögerungen aktuell getrübt ist und du einen Wechsel zu einem Marktbegleiter ins Auge fasst, so bin ich überzeugt, dass die Kollegen und Kolleginnen von Swisscom und allen beteiligten Partnern mit Hochdruck daran sind die definitive Inbetriebnahme voran zu treiben.
Hoffen wir also, dass die Inbetriebsetzung baldmöglichst erfolgt 🙂