FTTH Wüste würde ich Deinen Standort nicht nennen 🙂Aber wozu würdest Du FTTH mit 1Gbps oder gar 10Gbps nutzen? Du hast bereits eine g.fast Leitung mit 500/120 Speed, aber nützt Du diese BB auch aus mit Deinem Abo?
Das ist die rein kurfristig gewinnorintierte Betrachtung, die heute leider Überall einzug gehalten hat. Ein Glasfasernetz baut man nicht für den Gewinn der nächsten 12 Monate, sondern als Investition in wichtige Infrastruktur wie Wasser- und Stromnetz. Als Nachfolger für das das Kupfernetz, welches für fast 100 Jahre im Einsatz war. Auch wenn zu Beginn nur ein kleiner Teil der möglichen Bandbreite benutzt wird. Die Verkabelung eines richtig gemachtes Glasnetzes hält für Jahrzehnte, die aktiven Komponenten können dem technischen Fortschritt angepasst werden.
Warum also FTTH für alle, wenn die Kosten für jedes Haus zu erschliessen so hoch sind und es kaum einer wirklich nutzt?
Ersten könnte die Kosten tiefer sein wenn Swisscom ihre Bauabeiten mit anderen koordinieren würde. Wie schon mehrfach erwähnt wurden in unserem Quartier in wochenlangen Bauarbeiten alle Werkleitungen (Strom, Wasser, Abwasser, Gas) ersetzt. Obwohl überall Gräben bis in die Häuser offen waren, wollte Swisscom nicht mitmachen und liess ihre Kupferkäbeli wie sie waren. Es sind jetzt im ganzen Quartier alle Leitungen bis in die Keller neu, ausser die von Swisscom...
Zweitens gibt es nur eine Grund, wenn Kunden ein Anbebot nicht annehmen: Es ist zu teuer bzw. Preis/Leistung stimmt nicht. Man nennt das auch Markt.
Glasfaser bis zum mCAN in der Strasse, dann mit bestehendem Kupfer zum UP im Haus (nur Klemmen) und zur Steckdose hoch. Die Kosten halten sich damit in Grenzen und lassen uns Zeit für die Einführungen neuer Technologien in den kommenden Jahren
Und wären unsere Vorfahren schon solche Erbsenzähler gewesen wie Swisscom heute, gäbe es das erwähnte bestehende Kupfer gar nicht. Hätte sich "nicht gelohnt".
g.Fast über Klingeldraht ist technisch bedingt nie gleich zuverlässig wie ein optische Verbindung. Man hat also auch etwas von Glas bei Bandbreiten, die auch über Klingeldraht möglich wären. Auch brauchen die aktiven Kompononten für g.fast deutlich mehr Strom. Mit einem langen Planungshorizont wäre es günstiger und ressourcenschonender, auf den Zwischenschritt mit den teuren und stromfressenden mCans zu verzichten. FTTH wird kommen, und man wird die mCAN wieder ausbauen und voll funktionsfähig wegwerfen. Wenn man aber nätürlich nur an den Gewinn des nächsten Jahres denkt und sich um Ressourcen keine Gedanken macht, ist das "pimp my Kupferkäbeli" Konzept Namens g.fast "günstiger".
Und laut Geschäftsbericht wachsen die Investionen der Swisscom langsamer als Umsatz und Gewinn.
Da es politisch gewollt ist, dass Swisscom sich so verhält, ist das halt so. Aber hört bitte damit auf das als technisch oder langfristig Volkswirtschaftich sinnvoll zu verkaufen. Es geht nur ums Geld und um die Behinderung der Konkurrenz. Dann steht auch dazu.