@kaetho
Wir sollten uns bewusst sein, konkret geht es hier nur um die Eröffnung von Mailkonten und nicht wirklich um eine eindeutige Personenidentifizierung wie sie in der Schweiz beispielsweise für die Vergabe von neuen Mobilnummern gesetzlich vorgeschrieben ist.
Selbstverständlich kann die Swisscom ganz eigenständig entscheiden, nach welchen Kriterien sie auf der Bluewin-Domain, an welcher sie alle Rechte besitzt, E-Mail-Accounts vergeben will.
Schaut man aber auf den aktuellen Markt (auch global) habe ich wirklich noch nirgends irgendeinen Anbieter gesehen, welcher für die Eröffnung eines E-Mail-Accounts eine Ausweispflicht kennen würde.
Die allermeisten Anbieter bestehen bei einem E-Mail-Konto ja noch nicht mal auf einer Pflichtangabe einer Wohnadresse oder einer Telefonnummer.
Insgesamt glaube ich, dass sich die Swisscom mit ihrer Idee die bisher in den Abos inkludierten Basis-Mail-Services neu kostenpflichtig zu machen nur ins eigene Fleisch schneiden wird, denn sie ist auf der Basis der Tatsache das Gratis-Mail-Services nicht nur in der Schweiz, sondern auch international breit verfügbar sind, für die allermeisten blue-Kunden nicht nachvollziehbar und damit fast gleich absurd wie wenn bei einem bereits bestehenden Swisscom-Internet-Abo Suchabfragen ins Internet neu 1 Cent pro Abfrage kosten würden, weil man nun neu schliesslich ebenfalls dazu gezwungen ist die verschenkten Internetboxen auch wirklich kostendeckend wieder zu amortisieren.
Die Endabrechnung des Einflusses dieses "Bluewin-Mail-Moves" auf den Swisscom-Gewinn werden wir natürlich nie sehen können, aber die Gefahr, dass schlussendlich mehr Abo-Kunden mit hoher Gewinnmarge pro Kunde aus Enttäuschung über das Verhalten der Swisscom verloren gehen, als mit dem Ertrag eines kostenpflichtigen Basic Mails jemals eingenommen werden kann, erachte ich als wirklich sehr gross.
Kurz zusammengefasst:
Immer mehr gut zahlende Premium-Kunden jetzt schon seit bereits fast zwei Jahren betriebswirtschaftlich nicht zielführend mit immer noch mehr kleinlicher "Erbsenzählerei" zu verärgern, wird vermutlich insgesamt nicht zu einer Gewinnsteigerung, sondern zu einer Gewinnreduktion für die Gesamtunternehmung Swisscom führen.