myCloud: alle Fotos sind weg

Hannes0815

Liebe Swisscom,

Alle meine Fotos waren am 17.12.2023 weg - 8.2GB als Abfall in der Datennutzung sichtbar, aber nicht unter gelöschte Fotos. Es sind nur die leeren Alben geblieben… ich habe 3-4 mal angerufen (0800 555 999 und 0800 822 830), aber nichts ist passiert. Jetzt sind auch die 8.2GB frei geworden, obwohl das erst nach 30 Tagen erfolgen sollte.

Kann ich noch etwas tun oder sind die Bilder weg?

Gruss.

WalterB

@Hannes0815

Wie hier im Community von uns “Kunden helfen Kunden” erwähnt sich nie nur auf die Cloud vertrauen sondern immer noch zusätzlich die Daten, Bilder etc. auf einem externen Speicher SSD oder Harddisk speichern.

Wir selber können Dir hier nicht helfen weil das nicht der Support ist.

Vielleicht kann @daverupp noch helfen, ist aber meistens nur an den Werktagen hier.

user109

@Hannes0815

Mir würde es nie im Leben einfallen meine Backups (Fotos) in die MyCloud von Swisscom zu laden.

Suche Dir lieber eine andere Backup Cloud.

Die Software sehr fehleranfällig und nicht ausgereift.

Sondern

1. auf ein Lokales Speicher Medium (USB-Stick, USB-HD oder NAS)

2. Backup (verschlüsselt) auf Cloudspeicher von AdobeCreativCloud, Amazon Web Services (AWS), Microsoft Cloud, Google Cloud oder https://www.strato.de/cloud-speicher/

Ein Cloud Backup ist kein Backup!!!

Kein Backup, kein Mitleid!!!

Hier die Strategie für Backups:

https://www.heise.de/download/specials/Die-beste-Backup-Software-Tools-fuer-Einsteiger-und-Profis-50…

Die Empfehlungen sind immer noch die gleichen:

- keine Originale in einer Cloud lagern

- vertrauliche Daten nur nach vorgängiger lokaler Verschlüsselung mit einem privaten Key, welchen wirklich nur

Du kennst, in einer Cloud abspeichern.

Wenn Du standardmässig davon ausgehst, dass Cloud-Daten immer verloren gehen oder für Dritte öffentlich zugänglich werden können, bist Du mit Deiner persönlichen Datenverwaltung immer auf der sicheren Seite.

Eine Meinung von User @millernet zu diesem Thema:

Die gegeben Tipps sind doch ziemlich praxisfremd, zumal sich Clouds wie Microsoft 365 (e.g Exchange Online, Sharepoint Online, Teams, OneDrive for Business, Intune etc.) zunehmender Beliebtheit erfreuen.

Von Swisscom MyCloud würde ich aus den bereits genannten Gründen abraten.

Das Produkt wird vermutlich irgendwann aus Spargründen eingestampft.

Google Drive, OneDrive oder auch Dropbox bieten hervorragende Produkte in diesem Bereich an.

Wer seine private “Cloud” hosten möchte, kann ich eine Synology Diskstation wärmstens empfehlen.

Ich nutze Synology Drive resp. die Vorgängerprodukte schon seit >10 Jahren.

Wichtig ist Backup, Backup und nochmals Backup (Kein Backup - kein Mitleid, RAID ist kein Backup).

Auch Daten auf einer öffentlichen Cloud eines grossen Anbieters müssen gesichert werden.

Hierfür kann bei Synology z.B eine Echtzeitssynchronisierung für Google Drive, Dropbox etc. verwendet werden.

Die Daten werden also lokal gespiegelt und können z.B Btrfs Snapshots oder per Hyper Backup regelmässig gesichert resp. versioniert werden.

Kommerziell im Microsoft Universum ist Veeam for Microsoft 365 recht verbreitet.

Die Daten bei Google können z.B alle 3 Monate als Takeout automatisch exportiert werden.

millernet

@Hannes0815 Das tut mir wirklich leid für dich. Ich hoffe Swisscom kann die Daten wiederherstellen. Für professionelle Cloud Dienste, auch klassische Cloud Speicherdienste, würde ich nie und nimmer auf Swisscom vertrauen. Microsoft, Google und Co. sind hier sicher wesentlich besser aufgestellt. Dennoch: Es gelten ziemlich gleiche Verhaltensregeln, wie wenn die Daten auf deinem lokalen Rechner gespeichert werden:

Regelmässige Sicherung mit der 3-2-1 Regel: 3 Kopien der Daten, 2 verschieden Speichermedien, 1 Backup Offsite. Dies wäre in einem einfachen Szenario:
- 1. Kopie hast du bereits in der Cloud.
- 2. Kopie z.B auf deinem Desktop Rechner synchronisiert.
- 3. Kopie auf einer separaten USB-HDD, welche regelmässig den synchronisierten Ordner auf deinem Desktop Rechner sichert.
- Die USB-HDD wird regelmässig rotiert und die HDD möglichst in einer Brandschutzkasette an einem sicheren bei Ort gelagert.
Multifaktorauthentifizierung resp. 2-Faktor-Authentifizierung dringend aktivieren! Auch hier mehrere Methoden hinterlegen und die Backup-Codes sicher aufbewahren, am besten ausgedruckt in einer Brandschutzbox.
Auch der Passwortmanager gehört regelmässig als Offline Kopie auf eine externe HDD gesichert. Die Passwörter sollten im Klartext ausgedruckt und an einem sicheren Ort abgelegt werden. Nur Papier hält Jahrzehnte zuverlässig, solange die Lagerung gut ist und die Tinte nicht gerade von mindester Qualität.
Auch wenn deine Daten bei professionellen Cloudbetreibern in guten Händen sind, müssen diese gesichert werden. Kein Anbieter wird dir diesen Task in Standardprodukten abnehmen. Datenverlust muss gemäss AGB hingenommen werden, meist können aber gelöschte Daten wieder hergestellt werden.

Ich kann hier nur grob mein Paranoia (😎)-Setup beschreiben:

Meine Daten lagern fast alle auf einer Synology DS1817p mit 8 × 8 TB RAID6, also 48 TB Rohkapazität.
Ich nutze Netzwerklaufwerke für meinen Desktop Rechner und Notebooks im einenen Netz. Andere mobile Geräte synchronisieren die Daten über Synology Drive. Allein mit Synology Drive ist eine Historie und Wiederherstellbarkeit von überschriebenen und aus versehen gelöschten Daten grundsätzlich gewährleistet.
Von den wichtigsten Verzeichnissen / Shares wird via Snapshots alle 2 h ein Abbild erstellt. Somit können aus versehen gelöschten Daten schnell und einfach Wiederhergestellt werden.
Alle wichtigen Daten werden täglich auf eine USB-HDD, verschlüsselt in AWS S3 und auf ein zweites NAS bei meinen Eltern gesichert. (Dreifach Redundanz, 2 Offsite-Kopien)
Für Fotos nutze ich seit Jahren Google Fotos, welche die Fotos auf all den iPhones und Androiden meiner Familie automatisch sichert. Ich finde Google Fotos im Vergleich zu allen anderen Lösung (iCloud Fotos: nur für Apple Geräte, OneDrive: zu holprig, Synology Photos: etwas schlechte Kopie von Google Fotos) immer noch am besten. Ich nutze es auch, um z.B Fotos vom Verein zu publizieren. Leider lassen sich Fotos nicht automatisch irgendwo hin synchronisieren (z.B auf die Diskstation), zumindest nicht mit Bordmitteln, welche Google bereitstellt. Daher sichere ich die Daten alle 3 Monate mit einem Google Takeout auf meine Synology Diskstation.
Da ich Paranoid bin, wird mein Smartphone natürlich auch noch automatisch durch OneDrive und Synology Photos im Hintergrund gesichert. Meine Fotos vom Smartphone landen also gleich in 3 verschiedenen Cloud Diensten.
Alle weiteren Clouddienste wie Google Drive oder OneDrive werden zusätzlich noch auf meine Diskstation gespiegelt. Ich nutze diese aber praktisch nicht.
Die USB-HDD werden alle paar Monate rotiert und lagern an einem sicheren Ort in einer Brandschutzkasette / Brandschutzbox gelagert. Für weniger als 100.- Fr. lohnt sich die Investition. Ich lagere darin auch wichtige Dokumente wie Geburtszertifikate, Pässe etc.
Mac’s und PC’s werden mit TimeMachine resp. Synology Active Backup for Business täglich auf die DS gesichert.
VM’s und Container werden ebenfalls täglich von Proxmox VE auf die DS gesichert.

Somit: Die Diskstation ist der zentrale Datenspeicher für praktisch alle Belangen, sogar mein Proxmox VE speichert dort seine Daten. Dieses Setup betreibe ich seit sicher mehr als 10 Jahren so.

Werner

Egal welche Techniken man genau einsetzt, meines Erachtens ist ein Backup-Szenario für Daten immer dann wasserdicht, wenn man bei folgenden 3 Szenarien immer noch vollen Zugriff auf alle seine wichtigen Daten behält:

- ein PC oder ein anderes Gerät mit Daten geht definitiv kaputt

- die Wohnung oder das Haus brennt vollständig ab

- man wacht eines Morgens völlig überraschend in Australien auf, kann nicht mehr nach Europa zurückkehren, aber alle seine wichtigen Daten mit irgendeinem neuen Computer verbunden mit einem Internetanschluss irgendwo auf der Welt trotzdem remote wieder herstellen 🙂

Hannes0815

Ich habe die Fotos noch, irgendwo… nicht so komfortabel abgelegt, wie in der Cloud in Alben. Dafür bietet myCloud zu wenig Service. Die anderen Dateiene lassen sich besser spiegeln. Die Swisscom Cloud habe ich vor allem genutzt, um Fotos auf dem TV anzuschauen, als SlideShow im Wohnzimmer. Nicht als Langzeitspeicher.

Ich habe zwei NAS zuhause und benütze diverse Cloud Dienste. Nicht nur Backup ist wichtig, auch diversifizieren, also nicht nur von einem Provider abhängig sein. Danke für eure vielen Tipps. Viel Text, den ich mir gerne anschaue. Man kann immer dazu lernen! Die Paranoia-Story gefällt mir schon mal sehr, nur dass mir keine Macs o.ä. ins Haus kommen; )

Glaubt mir, mit >30 Jahren als SW Dev Ing vor allem Backend, Enterprise und verteilte Systeme kenne ich die Anforderungen (meist.net, aber auch schon mehrfach bei Swisscom in Projekten, unter anderem Enterprise Cloud und IPTV). Ich suche kein Mitleid.

Was mich nervt ist, dass niemand einen Finger rührt. Da habe ich schon besseren third level support erlebt, als: welchen browser benützen sie, haben sie es mit der app versucht oder neu anzumelden?

Drum die Frage: ist 0800 822 830 alles was es gibt? Asynchrone Unterstützung per Mail finde ich z.B. gar nichts mehr.

WalterB

@Hannes0815

Ja dann hast Du ja alles richtig gemacht mit den Daten zusätzlich speichern, selber benutze ich MyCloud auch um die Bilder von unseren Ferien den Gästen auf dem TV zu zeigen

Verwende aber nicht das Synchronisieren, sondern schiebe immer von Hand die Bilder auf das MyCloud und bin bis jetzt immer gut damit gefahren ohne irgendwelche Daten zu verlieren.

millernet

@Hannes0815 Du musst dir auch kein Mac kaufen. Eine Synology Diskstation würde genügen. Meine Strategie ist ganz einfach: Zentralisierter Speicher für all meine Daten, welcher regelmässig gewartet und mehrfach gesichert wird. Damit fahre ich schon seit Jahren sehr gut. Schön an Synology ist, dass man Shares als Netzwerklauf einbinden und gleichzeitig per Synology Drive mit mobilen Geräten synchronisieren kann. Man hat also “Figgi Mühli”. So etwas bietet im Enterprise Umfeld vielleicht noch Egnyte. Heute sind die Daten bei den meisten Nutzern leider gestückelt in allerlei Cloud Diensten abgelegt oder noch viel schlimmer, nur lokal auf diversen Geräten ohne jegliche Sicherung.

Hannes0815

Nochmals danke für die Paranoia-Tipps! Ich frag mich was Otto-Normalverbraucher macht, ohne IT Background.

Heute 45 Minuten mit sc telefoniert, 3rd level scheint sich der Sache anzunehmen, weil bisher habe ich noch keine Auskunft bekommen und mein Ticket ist seit 10 Tagen offen. Die Daten, die erst nach 30 Tagen gelöscht werden sind weg.

Damit habe ich seit ein paar Tagen sind nun unfreiwillig 8.8GB frei, noch davor bekam ich Warnhinweise “9 von 10 GB belegt”.

millernet

@Hannes0815 Gerade weil man Fachwissen benötigt und die Geräte nicht mal mit entsprechenden Voreinstellungen ausgeliefert werden, ist die Exposition eines NAS im Internet für den normalen Privatnutzer keine gute Idee. Daher lieber eine public cloud Lösung von Google, Microsoft oder Dropbox nutzen, bevor man sich ohne Wissen und regelmässige “Prozesse” an eine private cloud in Form eines NAS wagt.