cybi Ist ja perfekt wenn es für dich seit Jahren so funktioniert. Ich verstehe deinen Ansatz schon.
Meine Empfehlung, die Internet-Box (IB) durch eine Bridge zu ersetzen, erachte ich als die bessere Lösung für ein sauberes Netzwerkdesign, ich kann dir auch sagen wieso.
Da "muss" ich einiges entgegenhalten 😉 . Deine Argumente ziehen bei mir nicht. Für mich (als Heimanwender in einem Haushalt mit 9 Personen) und einem DSL-Anschluss (400/120) gilt: höchste Verfügbarkeit bei möglichst bester Performance und schneller Hilfe, wenn's mal klemmt.
Vorteile der Bridge-Lösung:
- Direkte öffentliche IP für die UniFi Dream Machine (UDM):
• Die UDM erhält eine externe IP-Adresse, was doppeltes NAT vollständig eliminiert.
• Dies erleichtert die Konfiguration von Diensten wie VPN, Portweiterleitungen und Firewalls.
Das doppelte NAT hat heute in Bezug auf DSL/IB/UDM keinerlei Relevanz mehr. Die Geschwindigkeitseinbusse wegen 2x NATen fällt bei aktueller Hardware nicht mehr ins Gewicht.
Wo wird die Konfiguration erleichtert? Auf der UDM? Die Konfiguration auf der UDM ist und bleibt genau gleich "aufwändig" oder "kompliziert", oder eben auch "einfach". Du hast ein "WAN in", und was da daherkommt ist egal ob das nun von der IB kommt oder gebridget ist.
- Optimale Nutzung der UDM-Funktionen:
• Die UDM kann alle Netzwerkaufgaben (Routing, DHCP, Firewall) selbst übernehmen, ohne durch die IB eingeschränkt zu werden.
• Erhöhte Netzwerkstabilität, da keine Interaktion zwischen zwei Routern nötig ist.
Das kann die UDM auch so, egal ob diese direkt am Netz hängt oder an einer IB. Routing, Firewall, DHCP, Portweiterleitungen ect., nichts wird durch einen vorgeschalteten Router eingeschränkt.
Die UDM übernimmt normalerweise bei einer solchen Installation die komplette Kontrolle des Heimnetzes. Wenn dann etwas auf die Netzwerkstabilität schlagen soll, dann ist das entweder alleiniges Verschulden durch Die UDM oder durch Fehlkonfiguration durch den Admin.
Und wenn mal am Hausanschluss nicht klappt, hat man mit der Hotline keinen Stress, wenn diese eine IB als Gegenstelle sieht 😉
Keine Notwendigkeit für DMZ:
• Der DMZ-Modus ist nur ein Kompromiss, um doppeltes NAT zu umgehen, und bringt oft Einschränkungen und potenzielle Sicherheitsrisiken mit sich.
Einfachere Fehlerdiagnose:
• Mit der Bridge-Lösung hast du eine klarere Netzwerkstruktur. Probleme können schneller erkannt und gelöst werden, da nur ein Router aktiv ist.
Zukunftssicherheit:
• Die UDM kann problemlos mit anderen Technologien oder Upgrades kombiniert werden, ohne dass du von den Funktionen der IB abhängig bist.
Die "DMZ" umgeht kein doppeltes NAT, sie stellt nur sicher, dass nicht konfigurierte Ports auf der IB an das in der DMZ liegende Gerät weitergeleitet werden. Und wo siehst du Sicherheitsrisiken? Die sind mit einer UDM in der DMZ nicht grösser als wenn die UDM direkt eine öffentliche IP erhält.
Die Netzwerkdiagnose bleibt genau gleich einfach. Die Netzwerkstruktur bleibt genau gleich analysierbar. Eine vorgeschaltete IB hat da keinen Einfluss. Ausser, man weiss nicht, was man tut 😉
Genau deshalb schaltet man doch einen eigenen Router nach: man bleibt, unabhängig vom Providergerät unabhängig. Raucht dieser ab, oder wird eine Anschlusstechnologie gewechselt, wechselt man einfach den Providerrouter aus und gut ist. Idealerweise bleibt der Providerrouter in den Defaulteinstellungen, bei Swisscom nimmt man also die UDM von der 192.168.1.1 weg.
aber natürlich verstehe ich auch deine Argumente welche durchaus ihre Berechtigung haben
Herausforderungen bei der Bridge-Lösung:
• Telefonie und IPTV:
• Viele Provider, einschließlich Swisscom, benötigen ihre eigene Hardware für Funktionen wie VoIP und TV. Du müsstest sicherstellen, dass diese Dienste mit der Bridge-Lösung kompatibel bleiben (z. B. durch VLAN-Konfigurationen auf der UDM).
Richtig: Swisscom-TV und Telefonie ist ein Thema. Beides bringt die IB mit, beides kann problemlos genutz werden, unabhängig von der UDM in der DMZ. Ich gehe dan den Weg über VLAN. Für die Telefonie entweder DECT, oder auch hier über VLAN und einen Cisco ATA 191 für mehr als zwei Analoganschlüsse (und mit den lokalen SIP-Einstellungen).
• Swisscom-Restriktionen:
• Manche Provider erlauben keine vollständige Bridge-Funktion oder blockieren den Zugang zu bestimmten Funktionen.
Ich habe noch keine einzige Einschränkung festgestellt, die einen Betrieb der UDM in der DMZ verunmöglichen. Was wird blockiert?
Deshalb halte ich an meiner Meinung fest, meine Empfehlung ist aus technischer Sicht klar überlegen. Sie reduziert Komplexität, erhöht die Performance und bietet eine saubere Netzwerkarchitektur. Der einzige Knackpunkt sind Dienste wie Swisscom TV und VoIP. Wenn der Nutzer diese nicht benötigt oder sie separat konfiguriert werden können, ist die Bridge-Lösung definitiv der beste Ansatz.
So klar ist das aus meiner Sicht nicht. Die Komplexität (wenn man einen Router vor der UDM als starken Komplexitätserhöher der Installation ansehen will) wird etwas höher, ja. Aber man gewinnt dadurch einiges an Flexibilität und kann so das Konzebt "das Beste aus beiden Welten" verwenden.
Einige Argumente dafür sind:
- DSL-Teil der IBen ist nach wie vor optimiert aufs Swisscom-Netz und man hat so die Gewähr, das maximum an Speed und Zuverlässigkeit aus der Leitung zu holen.
- SIP-Telefonie über die lokal generierten Daten bietet mehr Sicherheit als wenn man einen SIP-Client direkt offen betreibt.
- DDNS auf der IB ist stabil, zuverlässig (ich stelle diesbezüglich keinen Unterschied zu Infomaniak fest) und kostenlos.
- Das doppelte NAT hat keinen Einfluss auf Ping-Werte ins Netz. Und der WAN-Anschluss der UDM richtig auf die DSL-Leitung eingestellt, bringt auch unter Vollast der DSL-Leitung sehr tiefe PING-Werte im unteren, einstelligen Bereich, was grad für Onlinegamer wichtig ist.
- Probleme am Hausanschluss werden ohne "aber Sie haben einen Fremdrouter…" behandelt.
- jede/r mit einem Swisscomabo erhält kostenlos eine (zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses) aktuelle IB, die am dafür vorgesehenen Anschluss ohne weiteren Konfigurationsaufwand funktioniert (und Wenn ein Technologiewechsel ansteht, der den bestehenden Router unbrauchbar macht, wird dieser kostenlos wieder brauchbar gemacht. Warum also zusätzlich nochmals Geld für ein weiteres Gerät ausgeben, das bei einem allfälligen Technologiewechsen wieder neu gekauft werden muss?
- Und die UDM (in meinem Fall eine pro) hinter der IB kann ihren Funktionsumfang voll ausfahren
Schlussendlich muss ja jeder selber für sich entscheiden wie er es machen will, wollte einfach auch mal meinen Standpunkt klar erläutern damit andere für sich abwägen können wofür sie sich entscheiden.
Genau. Deshalb habe ich mich unter meinen Netzvoraussetzungen für diese Kombi entschieden 😉