Ich hatte heute wieder einen Anruf, vermutlich mit gespoofter Nummer (078 970 95 xx).
Interessant war hierbei folgendes: Ich habe bei mir keine Rufweiterleitung bei Besetzt auf die Combox aktiviert, d.h., wenn ich einen Anruf abweise, ertönt beim Anrufenden das Besetztzeichen.
Die Nummer 07897095xx rief mich heute an und ich drückte den roten Höhrer, wies also den Anruf ab. Nach nur 1 Sekunde klingelte es wieder und ich drückte den roten Höhrer erneut. Dieses Spiel wiederholte sich ganze 6 Mal, danach war Schluss. Ich hätte ja den Anruf auch entgegennehmen, oder stumm weiterklingen lasen können (da wäre dann aber nach ca. 6 Rufzeichen die Combox gekommen). Ich hatte diese Woche bereits einen Anruf von einer 078er Nummer, den ich auch entgegennahm, die Verbindung wurde aber nach 1 Sekunde gleich wieder getrennt.
Imposant, wie agressiv diese Wahlcomputer sind. Über den Sinn und Zweck dieser unerwünschten Belästigung muss man sich aber dann fragen, aber offenbar zählt jede erfolgreich hergestellte Verbindung, darum wird bei deren Abweisung gleich ein neuen Versuch gestartet.
Leider sind wir in der Thematik immer noch keinen Schritt weiter, die Politik und die Provider scheint es nicht zu jucken, obschon Spoofing gesetzlich verboten ist! Ok, nicht nur das Bakom, auch die deutsche Bundesnetzagentur scheint in dieser Sache zu pennen: https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Vportal/TK/Aerger/Faelle/Manipulation/start.html
Man sollte also stets vor Augen haben, dass es sich im Grunde genommen bei der eigenen Mobile-Nummer um “sensible Daten” handelt, welch man weder in sozialen Netzwerken noch sonst wo im Internet publizieren sollte. Bei privaten Verkäufen auf Online- Handelsplattformen verwende ich daher immer eine Prepaid- Nummer, wenn eine Kontakttelefonnummer verlangt wird.
De facto bedeutet dies das Ende der öffentlichen Teilnehmerverzeichnisse (wie z.B. local.ch). Ein weiteres Problem, trägt man im öffentlichen Teilnehmerverzeichnis seine Nummer und Adressdaten ein (egal ob Mobile oder Fixnet) und die eigene Nummer wird durch Spoofing missbraucht (z.B. angebliche “Microsoft Sicherheitsagenten”), könnte man eines Tages vielleicht plötzlich “unerwünschten” Besuch kriegen, insbesondere dann, wenn der Betrugsversuch beim betroffenen auffliegt, er aber nicht weiss, dass die Nummer gespooft wurde und sich dann beim vermeintlichen Absender “erkenntlich” zeigen möchte!
Dass hier 2023 immer noch nichts passiert, finde ich bedenklich! Wahrscheinlich muss es zuerst richtig eskalieren, ehe das Bakom und die Provider den Hintern bewegen…
Ich bin mir sicher, dass es gar keine so grosse Sache ist, angezeigte Absender- Rufnummer eindeutig zu verifizieren, dafür bräuchte es fälschungssichere Zertifikate, wie man sie inzwischen praktisch von jeder Webseite kennt. Auf Wunsch des Kunde (z.B. Aktivierung über das Kundencenter), würde der Provider dann nur noch Anrufe mit “verifizierter” Absender- Rufnummer durchstellen. Scheinbar können die Anbieter heute ja schon Anrufe abbrechen, welche mit gespoofter Nummer eines Notrufdienstes (z.B. 112) aufgesetzt werden, d.h. diese werden gar nicht bis zum Teilnehmer durchgestellt.
Schade, dass der Wille dazu fehlt und offenbar werden sich die Schweizer Provider erst bewegen, wenn sie vom Bakom dazu verpflichtet werden, wirklich schade!