@Pittumock95 schrieb:
Hallo zusammen
Ich habe gerade gesehen, dass das InOne Home Internet Abo für Neukunden für CHF 59.— pro Monat angeboten wird. Hat schon jemand nachgefragt ob das auch für bestehende Kunden gilt?
Bevor jetzt wie jeden Herbst wieder eine ellenlange Diskussion losgeht, der Versuch, mit wenigen Sätzen die Promo-Situation aller Schweizer Telco-Anbieter (also nicht nur Swisscom) zu erklären:
- Neukunden-Promos gelten grundsätzlich immer nur für Neukunden und nicht für Bestandeskunden
- Bestandeskunden, welche ihrem bisherigen Anbieter treu bleiben, werden gegenüber neu gewonnen Kunden bei allen Anbietern immer systematisch benachteiligt
- die kostengünstigste Variante für alle Kunden ist eigentlich immer das Promo-Hopping - also sobald der Promovorteil und die Mindestvertragsdauer abgelaufen sind, sollten Preisoptimierer immer sofort zum nächsten Anbieter wechseln
- nach bereits erfolgter Kündigung (oder auch bereits auf Androhung der Kündigung) kann man mit jedem der bisherigen Anbieter auch als Stammkunde verhandeln. Normalerweise lassen sich bei Rückzug der Kündigung ca. 25 - 50 Prozent des Neukunden-Promo-Vorteils auch als bestehender Bestandeskunde fallweise individuell aushandeln
Die Dumping-Angebote für die Neukundengewinnung sind übrigens für alle Anbieter kurzfristig kein Verlustgeschäft, denn die Anbieter-seitig anfallenden Telco-Kosten sind weitgehend fixe Infrastrukturkosten, welche gar nicht von der konkreten Kundenanzahl abhängen, d.h. auch wenn der Promo-Preis gering ist, wird jeder Neukunde einen zusätzlichen Ertrag zur Deckung der sowieso pseudo-fixen Kosten des Anbieters abliefern.
Persönlich hoffe ich, dass es immer mehr Promo-Jäger geben wird, denn wenn die gegenseitige Kundenabwerbung per Dumping mal für alle Anbieter nicht mehr rentiert, dann wird dieses ganze System einfach irgendwann wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen.
Gegenüber allen langjährigen Bestandeskunden ist der ganze Promo-Preis-Wettbewerb natürlich äusserst unfair, aber ähnliche Preisunterschiede bei Krankenkassen, Banken, Versicherungen, etc. bestätigen eigentlich nur, dass die Mehrheit der Schweizer Kunden entweder immer noch zu reich, zu uninformiert oder schlichtweg zu faul ist, um ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen mit ein wenig persönlichem Engagement tatsächlich auch wahrzunehmen.