Vermutlich jagt man hier dem (Schreck-)gespenst namens Bufferbloat nach. Bufferbloat führt zu sehr langen Paketumlaufzeiten (RTT) im 2-, 3- oder gar 4-stelligen Millisekundenbereich. Durch einen Paketstau in den Sendeeinheiten der Netzwerkkomponenten kann es zu massiv längeren Paketumlaufzeiten kommen. Dieser Paketstau entsteht immer dann, wenn mehr Pakete in der Sendeeinheit eintrudeln, als in der gleichen Zeitspanne versendet werden können. Also immer dann, wenn die Netzwerkleitung voll ausgelastet oder überlastet ist.
Messungen von Netzwerkleitungen sollten immer im unbelasteten Zustand erfolgen, ansonsten misst man nur die Wirksamkeit der technischen Massnahmen gegen Bufferbloat. Hier einige Bufferbloat-Tests:
https://www.waveform.com/tools/bufferbloat
https://devina.io/speed-test
Ich persönlich bevorzuge für Bufferbloat-Tests das altbekannte und bewährte Werkzeug "ping" in Kombination mit einem Download oder Upload, welcher die Netzwerkleitung voll auslastet.
Einfachste Massnahme gegen Bufferbloat ist der Einbau einer künstlichen "Datenpaketbremse", welche dafür sorgt, dass der Internetanschluss nie voll ausgelastet wird (zum Beispiel maximal 300 MBit/s statt 600 MBit/s). Heute ist es aber noch einfacher, den Bufferbloat mit einem möglichst schnellen Internetanschluss zu bekämpfen. Die Vollauslastung von einem Glasfaser-Internetanschluss mit 10 GBit/s ist sehr unwahrscheinlich.