Dass der Wechselrichter der Photovoltaikanlage gravierende Störsignale ins Niederspannungsnetz einspeist, bezweifle ich schwer. Diese Wechselrichtern müssen strenge EMV-Normen erfüllen, dazu gehört auch die Erfüllung der Anforderungen an die harmonischen Oberschwingungen. Siehe dazu:
https://energie.ch/harmonische-oberschwingungen-netzqualitaet/
Ein ordentlicher Wechselrichter einer Photovoltaikanlage verfügt über einen Zwischenkreis:
https://www.mvv.de/photovoltaik/photovoltaikanlage/wechselrichter
https://de.wikipedia.org/wiki/Zwischenkreis
Ein solcher Wechselrichter arbeitet ähnlich wie ein primärgetaktetes Schaltnetzteil.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schaltnetzteil
Würden diese Wechselrichtern nicht die geltenden EMV-Normen im Niederspannungsnetz erfüllen, würden die Elektrizitätswerke diese Teilnehmern (hoffentlich) ziemlich rasch vom Netz verbannen respektive trennen. Über das Stromkabel übertragene Störsignale (und auch Überspannungen) erachte ich als unwahrscheinlich.
Bringt man den Signalverlauf der Netzspannung irgendwie (mit galvanischer Trennung) in den PC (z.B. über Soundkarte, Analog-Digital-Wandler oder SDR mit Upconverter), kann die FFT sehr einfach mit dem Python-Modul Matplotlib realisiert und auf dem Bildschirm dargestellt werden. Da braucht es kein Matlab, Octave was auch immer…
https://www.mdpi.com/2079-9292/5/4/64#
https://matplotlib.org/stable/gallery/lines_bars_and_markers/spectrum_demo.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Matplotlib
Weniger strikt werden die von Photovoltaikanlagen ausgestrahlten Funkstörsignale gehandhabt. Also die über “Luft” übertragenen Störsignale in Form von Funksignalen. Siehe dazu die BAKOM-Informationsbroschüre:
https://www.bakom.admin.ch/dam/bakom/de/dokumente/bakom/frequenzen_und_antennen/Elektromagnetische%20Vertr%C3%A4glichkeit%20&%20Umwelt/Elektromagnetische%20Wellen/St%C3%B6rungen%20von%20Funkdiensten%20durch%20Photovoltaikanlagen.pdf.download.pdf/Stoerungen_von_funkdiensten_durch_Photovoltaikanlagen.pdf
Diese Funkstörsignale können in der Nähe verlegte, elektrische (ungeschirmte) Leitungen eingekoppelt werden.
Gegen solche Funkstörer hilft nur die konsequente Abschirmung aller Netzwerk- und Telefonkabel.
https://dam-mdc.phoenixcontact.com/asset/156443151564/f6fe67209e07834b8d2feb149cc6aa9e/1188792_DE_Schirmung_LoRes.pdf
Darauf achten, dass überall beidseitige Schirmauflage verwendet wird (siehe oben stehender Link, Seite 9 unten). Gegen Erdschleifen, Masse- oder auch Brummschleifen genannt, hilft das Auflegen einer Seite mit einem HF-durchlässigen Kondensator.
https://de.wikipedia.org/wiki/Erdschleife
Zum Thema “Überspannung” und Störsignale im Netzwerkkabel (LAN) siehe auch:
https://community.sunrise.ch/d/37828-achtung-modem-bei-gewiter-gibt-spannung-an-lan-ports-weiter/3
Elektrische Geräte sind in der Regel genügend mit X- und Y-Kondensatoren im Netzteil oder im Netzfilter vor über das Stromkabel übertragenen Störsignalen geschützt. Siehe dazu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Entst%C3%B6rkondensator
Elektrische Geräte sind in der Regel mit Varistoren vor Überspannung aus dem Stromkabel geschützt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Varistor
Im Fall eines Blitzschlags kann der wegen Überspannung “durchgebrannte” Varistor ausgelötet werden, durch einen neuen, intakten Varistor ersetzt werden, einlöten und das Gerät läuft wieder..
Suppressordioden werden gerne für den Überspannungsschutz von Signalleitungen eingesetzt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Suppressordiode