@Bea26
Die Plattform-Migration des Bluewin-Mails auf eine neue Standard-Mailsoftware war sicher notwendig, da das Risiko, dass für sämtliche Bluewin-Mail-Nutzer aufgrund der maroden und nicht mehr reparierbaren alten Mail-Plattform eines Morgens überraschend über Nacht rein gar nichts mehr funktionieren würde, immer grösser wurde.
Was die Swisscom-Verantwortlichen meines Erachtens bei diesem Projekt aber total unterschätzt haben ist, dass der Wechsel der Mailplattform nicht nur eine rein technische Fragestellung ist, sondern auch eine gewaltige Herausforderung für eine begleitende adäquate Kundenkommunikation darstellt.
Denn man rüttelt hier aufgrund des sehr hohen Alters der bisherigen Mailplattform auch an Jahrzehnte alten Gewohnheiten vieler langjähriger Kunden.
Nicht genug der sowieso bereits bestehenden grossen Umstellungsanforderungen bei den Kunden, weil man die sicher notwendige Totalsanierung der Bluewin-Mail-Plattform nicht mehr über die normalen Abokosten finanzieren wollte, hat man dann aber gleichzeitig auch noch ein neues Kostenmodell eingeführt.
Diese Kombination von ungenügender “Hinführung der Kunden” in die neue Bluewin-Mail-Welt verbunden mit einer gleichzeitig eingeführten neuen Preispflicht für das bisher kostenfreie Basic-Paket erachte ich nach meiner eigenen Einschätzung als ziemlich toxisch für die Reputation der Swisscom, und damit auch für die Anbietertreue von einer nicht zu unterschätzenden Anzahl von Swisscom-Bestandeskunden.
Erst die Zukunft wird natürlich zeigen, ob sich die Swisscom da nicht ganz einfach “ins eigene Knie” geschossen hat und mit dieser Anpassung der Konditionen der bestehenden Kundenverträge nicht mehr Gewinn aus Internet- und Mobile-Abos verlieren wird, als sie jemals aus den neuen E-Mail-Einnahmen wird zusätzlich erzeugen können.