Wunsch für 2023

MagicMax

Wenn ich mir etwas wünsche kann für 2023:

Swisscom und die anderen Anbieter sollten endlich ein Sicherheitszertifikat zur eindeutigen Identifizierung von Absender- Rufnummern im Netz einführen, so dass Nummer-Spoofing ein für alle Mal unterbunden wird!

Es ist ja eigentlich tragisch, dass unser Telefonnetz im 2022 eine solch gravierende Sicherheitslücke aufweist und die Problematik ist nicht erst seit diesem Jahr bekannt!

https://www.srf.ch/article/19495184/amp

Stellt euch mal folgendes Szenario vor: Ein Call Center ruft mit gespoofter Nummer bei einer Vielzahl Leuten an, vielleicht sind es sogar Betrugsanrufe.

Der (noch nichts ahnende) Inhaber der Nummer wird als erstes einmal mit hunderten Rückrufen überflutet, dann aber hat es einige unangenehme Situationen am Telefon gegeben, vielleicht sogar Drohungen.

Nun erhält der Nummerninhaber unter Umständen nicht nur Hassanrufe sondern, mal davon ausgehangen, dass seine Nummer im Telefonverzeichnis publiziert ist, vielleicht plötzlich sogar Besuch an seiner Wohnadresse von Geschädigten, welche sich für die Belästigung oder vielleicht sogar Drohungen 'revanchieren' wollen…

Ja, der Gesetzgeber in der Schweiz ist langsam, sehr langsam. Aber ich verstehe nicht, wieso seitens Provider nicht sofort etwas unternommen wird, diesen kriminellen Machenschaften technisch einen Riegel zu schieben?

Es braucht wohl wirklich zuerst eine Anordnung des Gesetzgebers oder des Bakom's dass sich was bewegt.

Ich bin der Meinung, dass das fälschen einer Absender-Rufnummer eine strafbare Handlung ist. Nur passiert leider nie was.

Kürzlich habe ich wieder von einem Fall gehört, in welchem eine Festnetznummer eines Privatkunden betroffen ist und die Inhaber der Nummer zum Teil ganz böse Anrufe erhalten! Sie hätten inzwischen das Festnetz-Telefon ausziehen müssen, um ihre Ruhe zu haben. Nun wurde der Wechsel auf eine neue Telefonnummer in die Wege geleitet. Da hat man jahrelang die gleiche Nummer und muss dann wegen einer technischen Manipulation, welche man nicht selber zu verschulden hat, seine Nummer ändern, inkl. den damit verbundenen Konsequenzen/ Kosten?

Das kann es doch wirklich nicht sein liebe Swisscom.

Wer weiss, vielleicht werden ja meine Wünsche im 2023 noch wahr…

wwe

Ich wünsche alles gute für das Jahr 2023!

Ich wünsche mir aber dass dein Wunsch nicht erfüllt wird.

Es besteht ein berechtigtes Interesse eine andere als die Anschlussnummer bei abgehenden Gesprächen anzuzeigen hier nur 2 Situationen:

- ein Call Center möchte die offizielle Rufnummer anzeichen (zB 0800.. - diese gibt's nicht "physisch")

- bei Rufumleitung auf Mobile etc - die meisten Benutzer wollen die Rufnummer des Anrufers und nicht die des eigenen Anschluss sehen

Eine andere Nummer anzuzeigen ist kein Fehler sondern ein Leitungsmerkmal. Per Default wird das (bei Swisscom) durch das Netz verhindert, und jeder der dieses Leistungsmerkmal aktiviert muss bestätigen (zumidest bei Swisscom) <vereinfacht> dass er keinen Blödsinn damit anstellt - Widerhandlung ist AFAIK sogar Straftat und sollte jedem klar sein.. Technisch lässt sich Missbrauch nicht verhindern (siehe Beispiel 2) - es wird allerdings beim Provider immer der reale Anschluss des Anrufers erfasst und kann zurückverfolgt werden. Als Angerufener kann man sehr einfach die missbräuchlichen Anrufe melden und sogar zu Anzeige bringen.. und das gibt richtig Ärger! Aus diesem Grund habe ich noch nie erlebt dass Call Center reale Rufnummern missbrauchen.. meistens verwenden sie Mobile oder ofensichtlich falsche Rufnummern wie 123456 um die "anonym" Sperre zu umgehen. Als Unbeteiligter dessen Rufnummer misbraucht wurde faktisch unmöglich etwas zu machen.. kommt mE aber selten vor. Ich glaube es gibt auch eine Tasenkombination um den letzten Anrufer zu blockieren - es wird dabei glaube ich auch der effektive Anschluss blockiert (und nicht die Rufnummer - diese ist einfach ein belibiger Text)..

In den guten alten Zeit als man kein "All IP" sondern ISDN verwendete konnte der Angerufene missbräuchliche Anrufe sogar selbt Gerät "fangen" - der Anruf/Quelle wurde beim Provider permanent gespeichert und die Polizei konnte sehr einfach und schnell die Daten abrufen.. hier sind wir aber wieder beim Punkt - der Angerufene muss aktiv werden..

Stephan_76

@MagicMax schrieb:

Wenn ich mir etwas wünsche kann für 2023:

Swisscom und die anderen Anbieter sollten endlich ein Sicherheitszertifikat zur eindeutigen Identifizierung von Absender- Rufnummern im Netz einführen, so dass Nummer-Spoofing ein für alle Mal unterbunden wird!

Ich war vor ein paar Wochen selber Opfer. Ist echt unangenehm wenn das Telefon im Minutentakt klingelt. Sie haben uns angerufen? Etc.

Wäre echt an der Zeit, dass der Gesetzgeber und die Provider da durchgreifen.

NilsL

Ein noch interessantes Video zum Thema welches ich heute gerade per Zufall gesehen habe: https://www.youtube.com/watch?v=ycGPHG_ANrE

wwe

Ich bin sicher dass der Inhaber der missbrauchten Rufnummern getroffen ist. Ich würde mit Swisscom reden - ich vermute sie werden helfen wenn man die Situation vernünftig beschreibt.. eventuell muss man bei der Polizei Anzeige erstatten und mit dem Provider zusammenarbeiten.. dieser Weg ist aber zielführendender als hier im Forum die falsche Lösung zu wünschen.. Die Nutzung anderen Rufnummer zu verbieten ist nicht die Lösung.. sondern ein viel grösseres Problem!

MagicMax

Wenn ich mich richtig besinne, konnte man früher beim VOIP- Provider "Pepolephone" einstellen, dass beim Angerufenen seine Nummer angezeigt wird (dies ging sowohl für Festnetz- als auch für Mobilenummern). Alles was man dafür tun musste war, von dieser Nummer aus auf einer Nummer, welche einem beim Aktivierungsprozess im Kundenportal angezeigt wurde, klingeln zu lassen und schon konnte man mit seinem VOIP- Account Anrufe tätigen und beim angerufenen wurde die eigene Nummer angezeigt. Ich fand das damals schon etwas fragwürdig, habe mir aber aufgrund der Tatsache, dass ich ja die Sache entsprechend "authentifizieren" musste, indem ich über die betroffene Nummer ausgehende Anrufe tätigen können musste, keine weiteren Gedanken über die Sicherheit gemacht.

Der Aktivierungsprozess war in meinen Augen sicher genug, da man zu einem bestimmten Moment (wenn man im Kundenportal im Rahmen des Aktivierungsprozesses dazu aufgefordert wurde), auf ab der Nummer ab der man ja berechtigt war, klingeln lassen musste. Aber auch dieser Prozess ist nicht ganz sauber, was wenn z.B. ein Mitarbeiter eines Unternehmens gekündigt hat, und noch in der Kündigungsfrist eine Nummer des Unternehmens auf seinem Peoplephone- Account aufschaltet? Dieser könnte dann noch nach seinem Austritt aus der Firma ausgehende Gespräche führen, bei welchen die Nummer des alten Arbeitgebers angezeigt wird, was ein gewisses Missbrauchs- und Betrugspotenzial birgt.

Technisch gäbe es 100%ig eine sichere Lösung, auch für 084x Nummern. Eine Freipass, dass man einfach irgend eine beliebige Nummer im System einstellen und Anrufe tätigen, bei welchen diese Nummer angezeigt wird, muss dringend unterbunden werden, eben z.B. durch ein Sicherheitszertifikat (geprüfte Herkunft). Der Kunde soll dann ähnlich wie beim Call-Filter gegen Werbeanrufe entscheiden können, ob alle Anrufe (geprüft und ungeprüft, also mit potenziell gefälschter Anrufernummer) oder eben nur geprüfte (Anrufernummer verifiziert mittels Sicherheitszertifikat) durchgestellt werden sollen.

Es kann nicht so schwierig sein, so was zu realisieren. Aber hier bräuchte es wohl den Gesetzgeber, welcher eine entsprechende Grundlage erlässt. Die Provider werden von sich aus wohl nicht freiwillig tätig, denn man verdient ja schliesslich auch bei unerwünschten Anrufen irgendwie mit (Interkonektionsgebühren etc.).