Geschätzte Swisscom-Community, Ich habe folgendes Anliegen. An meinem Standort weist die Intergeschwindigkeit tiefe Werte auf. Leider ist der Glasfaserausbau in den nächsten Monaten/Jahren nicht vorgesehen. Ich konnte jedoch feststellen, dass in meinem Quartier zwei Liegenschaften einen Glasfaseranschluss haben (ca. 150-180 Meter von meinem Haus entfernt). Nun habe ich mit meinen Nachbarn gesprochen und konnte eine Person finden, die mir einen Glasfaseranschluss mit 10 Gbit/s zur Verfügung stellen würde. Welche Möglichkeiten gibt es denn, diese superschnelle Leitung mit meinem Kupferanschluss zu verbinden? Die Idee, einen längeren LAN-Kabel über die Strasse vom Nachbar zu mir ins Haus zu ziehen, ist leider nicht realisierbar. Des Weiteren habe ich an einen PC oder Server gedacht, den man beim Nachbar installieren würde. Ich könnte dann über Remotedesktopverbindung auf diesen Rechner zugreifen und so den Glasfaseranschluss nutzen. Wie wird diese Verbindung überhaupt aufgebaut (beide Haushalte beziehen Internet über Swisscom)? Gibt's da eine konkrete Anleitung oder ein "Kochrezept"? Gibt es eventuell weitere, effizientere Möglichkeiten, mein Problem zu lösen? Für eure Ratschläge und Hilfe bin ich Ihnen sehr dankbar. Freundliche Grüsse aus Allschwil

Deinen Kupferanschluss kannst du nicht direkt mit dem Glasfaseranschluss verbinden, das geht nicht. Wenn du mit der angesprochenen Remotedesktopverbindung leben kannst, ginge das schon. Allerdings kannst du dann genausogut eine VM in einer Cloud laufen lassen statt beim Nachbarn einen Server aufzustellen. Gem. Kleingedrucktem nicht von Swisscom gebilligt, aber allenfalls eine Überlegung wert wäre eine WLAN-Bridge zum Nachbarn, falls du Sichtverbindung zu diesem hast. Die Geschwindigkeit wird niemals annähernd die 10G erreichen, aber ein paar hundert Megabit kriegt man mit aktueller Hardware schon hin.

Eine 60 GHz WLAN Bridge ist die beste Wahl und kann durchaus mehrer Gigabit pro Sekunde übertragen, siehe [https://eu.store.ui.com/products/ubb-xg](https://eu.store.ui.com/products/ubb-xg)

@"NilsL"#1001218 Die Frage stellt sich, ob das gesetzlich in der Schweiz erlaubt ist.

@"Prauppavi19"#912044 Was hast du denn überhaupt für einen Speed an deiner Adresse gemäss Checker? [www.swisscom.ch/checker](http://www.swisscom.ch/checker) Was heisst GF zur Verfügung stellen? Wie willst du diese denn über die Strasse zum Nachbarn ziehen? Oder ist der Nachbar mit der GF im selben Haus?

Bei mir sind 500/120 verfügbar. Für meine Bedürfnisse benötige ich jedoch eine höhere Geschwindigkeit, insbesondere bei Upload. Im Idealfall würde 2.5 Gbit/s passen.

Kei.n ISP würde es Deinem Nachbarn erlauben, seinen Anschluss zu teilen. Verstösst gegen den Vertrag.

@"Prauppavi19"#912044 Das ist eine sehr gute Kupferleitung, ich selber habe einen minimal besseren Anschluss (640/130) und nütze den nie voll aus, beim Download limitiert in den meisten Fällen der Server am anderen Ende und Upload reichen 130 mbit/s problemlos, das meiste was bei mit uploaded wird sind dateien von meinen Nextcloud Server welche ich per Link teile und da ist in den meisten Fällen die Internetverbindung von dem der vom Server herunterläd langsamer bzw das WLAN Wozu genau brauchst du mehr Bandbreite als das?

OK, dann kann man das gar nicht in Betracht ziehen. Und wenn ich den Vertrag vom Nachbar übernehmen würde? Wie siehts dann aus?

@"Prauppavi19"#912044 Was bringt dir das? Dann kommt nicht magisch eine Glasfaser in dein Haus, auch wenn du einen 10 Gigabit Abo irgendwie abschliessen würdest käme nur die maximal mit deiner Leitung mögliche Leistung durch

@"NilsL"#1001218 Und wie würde sowas in der Theorie ablaufen? Müsste man die beiden Geräte am Fenster draussen montieren? Wie siehts dann mit den genüberliegenden Gebäuden aus, die sich dazwischen befinden? Wie funktioniert das eigentlich in der Praxis?

Einen Glasfaseranschluss mit Nachbar teilen

Stauldoteiy82

@hed schrieb:

@bitracer

Das löst aber das Problem nicht, dass eine solche Verbindung gemäss AGB von Swisscom verboten ist.

Gemäss #9 könnte ja der Anschluss unter dem eigenen Namen laufen lassen. Gegen welchen Punkt der AGB verstösst dies?

hed

@Stauldoteiy82

Wenn der Anschluss unter deinem Namen läuft, so darf gemäss AGB dein Nachbar nicht denselben Anschluss mitverwenden und wenn der Anschluss unter dem Namen deines Nachbarn läuft, so darfst du den Anschluss nicht mitverwenden. Aber es gilt auch das Sprichwort "Wo kein Kläger ist, da gibt es kein Richter". Ob ihr das Risiko eingehen wollt, müsst ihr entscheiden.

hed

@Prauppavi19 schrieb:

Guten Abend @WalterB

...

Eine Glasfaserleitung ist jedoch mit einem enormen technologischen Fortschritt behaftet und ist aus meiner Sicht genauso wichtig in einer Wohnung/Haus wie die Grundwasser- oder Stromleitung.

@Prauppavi19

Zumindest ich habe lieber sauberes Trinkwasser und Strom im Haus und dafür nur einen Speed von 10 Mbps statt 10 Gbps ohne Wasser und ohne Strom, wobei es ohne Strom schwierig wird mit den 10 Gbps 🙂

Im Ernst, in den meisten Fällen wird der Speed sehr stark überbewertet. Ich habe z.B. bei meiner 4 köpfigen Familie zur Coronazeit, wo alle 4 Personen gleichzeitig Home-Office oder Home-Schooling hatten, unangekündigt für einige Tage den Speed von 500 Mbps auf 100 Mbps reduziert und niemand hat davon etwas bemerkt.

Und bei Firmen haben Standorte mit mehreren hundert Mitarbeitern, darunter auch viele PowerUser, nicht selten "nur" 1 Gbps und alle können jeden Tag problemlos sehr gut und produktiv arbeiten.

Aber privat pocht man schon fast auf die Menschenrechte und wähnt den Weltuntergang, wenn man nicht mindestens eine GF mit 1 Gbps oder noch besser 10 Gbps hat.

Prauppavi19

Geschätzte Swisscom-Community,

Leider hat es mit dem Teilen der GF-Leitung nicht geklappt, da dies leider gegen AGB von Swisscom verstösst. Nun habe ich eine andere Lösung gefunden. Da an meinem aktuellen Standort der FTTH in der nahen Zukunft nicht vorgesehen ist, habe ich vor wenigen Tagen einen zweiten Internet-Vertrag abgeschlossen. Der Internetspeed beträgt bei diesem Anbieter ca. 950 DL und 105 UL. Meine Swisscom-Leitung gibt mir aktuell ca. 525 DL und 120 UL. Ich möchte diese beide Leitungen zusammenführen, um den höheren Speed von 1.5 Gbit DL und 225 UL zu erhalten.

Welcher Router bzw. welche Konfiguration wird dabei benötigt, um die beiden ISP zu bündeln? Ich habe ein Budget von mehreren Tausend Franken zur Verfügung. Ich freue mich auf eure Vorschläge und Tipps, um das Vorhaben zu realisieren.

Freundliche Grüsse

bitracer

Mikrotik oder pfSense auf eigenen Hardware.

https://www.youtube.com/watch?v=IsJlBqpVgGo

https://www.youtube.com/watch?v=ERjqcddmpcU

Prauppavi19

@bitracer Können Sie mir bitte präzisieren, um welche Hardware es sich dabei handelt (Marke und Modell)?

bitracer

Bei Mikrotik, ich wurde RB5009 empfehlen:

https://mikrotik.com/product/rb5009ug_s_in

bitracer

Ein Paar weitere Ideen und Konzepten:

https://www.youtube.com/watch?v=YjhEjWs8YzE

Werner

@Prauppavi19

Die Idee mit der Dual-WAN-Installation wird Dir zwar mehr Kapazität für parallele Verbindungen, aber keine höhere Spitzengeschwindigkeit bringen, denn eine spezifische Verbindung geht immer genau über eine Leitung.

Die Geschwindigkeit der 2 Leitungen einfach zusammenzuzählen ist also schlichtweg ein Grundlagenirrtum.

user109

@bitracer schaue mal bei https://www.viprinet.com/ (Server ist zur Zeit nicht erreichbar)

http://www.rsm-connect.net/downloads/tutorials/vtun_and_bonding/tutorial.html

bitracer

Es gibt auch eine Italienische Firma. Sie verkaufen das als "turnkey" Lösung.

https://www.uania.com

hed

@Prauppavi19

In Post #23 hast doch mitgeteilt, dass du in eine Wohnung mit GF umziehst oder waren das nur hohle Phrasen?

Prauppavi19

@hed Ich bin soeben daran, die neue Wohnung mit GF zu suchen. Da der GF-Anschluss in den meisten Fällen nur in Neubauten vorhanden ist, kann es eine Weile dauern, bis ich umgezogen. Schliesslich ist das Angebot an Neubauwohnungen in meinem Region limitiert.

Aus diesem Grund suche ich auch nach möglichen Alternativen, um die Zeit ohne GF-Anschluss zu überbrücken.

bitracer

Vielleicht die optimale Lösung für dich ist keine technische Lösung, sondern eine organisatorische. Macht sinn zu überlegen ob "Shared Office" etwas ist mit dem du leben kannst.

PowerMac

@Werner schrieb:

[...] Die Idee mit der Dual-WAN-Installation wird Dir zwar mehr Kapazität für parallele Verbindungen, aber keine höhere Spitzengeschwindigkeit bringen, denn eine spezifische Verbindung geht immer genau über eine Leitung.

Die Geschwindigkeit der 2 Leitungen einfach zusammenzuzählen ist also schlichtweg ein Grundlagenirrtum.

Stimmt im Prinzip. Wobei etliche Softwarehersteller Wege geschaffen haben, diese Beschränkung auf Layer 4 und höher zu umgehen, indem pro zur Verfügung stehendem Pfad eine Verbindung hergestellt und genutzt wird. Stichworte dazu wären z.B. Multipath TCP und Multichannel SMB. Je nach dem kann man das Routing und die Applikation schon so konfigurieren dass sich die zur Verfügung stehenden Bandbreiten kumulieren, allerdings beschränkt sich dies auf hierfür optimierte Anwendungen. Die Umsetzung muss auf jeden Fall an die spezifische Situation angepasst werden, und das würde den Rahmen eines Forenthreads bei weitem sprengen.

Ich würde da unbedingt den Beizug eines Netzwerkspezialisten empfehlen, erst recht bei dem stattlichen Budget das @Prauppavi19 zur Verfügung steht.

POGO 1104

Die ganze Sache ist auf jedenfall nicht 1fach mal zusammenstecken und läuft - das nur mal so als Warnschuss....

hed

Meiner Meinung nach lohnt sich der Aufwand nicht, denn die aktuell für Privatkunden zur Verfügung stehenden Lösungen sind sehr komplex in der Realisierung, nicht besonders stabil und mit dem zusätzlichen Overhead geht auch wieder Bandbreite verloren. Dazu kommt ein höherer Delay, mögliche Packet-Losses und in der Folge Retransmissions, welche wiederum die Performance senken und zusätzlicher Jitter. Allenfalls funktioniert das noch halbwegs zufriedenstellend, wenn man je max. 2 x 100 Mbit/s "zusammenfügen" will, aber bei 900 Mbit/s + 500 Mbit/s ist das eine andere Dimension.

WAN-Link Aggregation ist sehr gut für Redundanz/Failover und Load-Balancing, aber ein grosses Gebastel wenn man damit die Bandbreite pro Session aggregieren will.

Ganz anders sieht es im B2B Bereich aus. Da kann eine Firma die dazu notwendige Aggregation-Hardware z.B. an den Standorten A und B installieren und so die Leitungen zwischen den beiden Standorten relativ einfach bonden.

roman70

Hat die Swisscom nicht kürzlich bekanntgegeben, dass sie P2P-Fiber-Installation wieder durchführt, wenn man es selber bezahlt? Richtpreis Fr. 10'000. Wenn das Budget vorhanden ist, kann man ja mal in diese Richtung planen.

WalterB

@Prauppavi19

Am besten nimmst Du nochmal Kontakt mit Swisscom auf um das abzuklären.

https://www.swisscom.ch/de/privatkunden/hilfe/kontakt.html#beratung-und-bestellung

roman70

@roman70 schrieb:

Hat die Swisscom nicht kürzlich bekanntgegeben, dass sie P2P-Fiber-Installation wieder durchführt, wenn man es selber bezahlt? Richtpreis Fr. 10'000. Wenn das Budget vorhanden ist, kann man ja mal in diese Richtung planen.

Hier noch ein Link dazu, aber gemäss diesem Artikel erst am Januar 2023:

Swisscom baut Privaten Glasfaseranschlüsse für 10'000 Franken - pctipp.ch

« Vorherige Seite Nächste Seite »