Messengerdienste sind zum Kommunikationsmittel Nummer 1 aufgestiegen. Wir verschicken täglich allein via WhatsApp etwa 100 Milliarden Nachrichten. Wem du deine Daten anvertrauen kannst und bei welchem App Vorsicht angebracht ist, erfährst du in diesem Beitrag.
Welche Erwartungen hast du an ein Chat-App? Je nachdem möchtest du möglichst einfach Texte, Bilder und Videos verschicken oder so sicher und vertrauenswürdig wie möglich kommunizieren. Ein Vergleich der gängigsten Messengerdienste hilft dir, den richtigen Anbieter zu finden:
WhatsApp
Bei über 2 Milliarden Nutzer*innen erreichst du mit dem langjährigen Marktführer fast alle deine Kontakte. Die Nachrichten sind Ende-zu-Ende verschlüsselt, WhatsApp liest deine Nachrichten also gemäss eigenen Angaben nicht mit. Es handelt sich allerdings um eine “Closed-Source-Software”. Das heisst, das Programm lässt sich nicht in die Karten blicken. Und: Der Dienst sammelt Daten rund um deine Aktivitäten (unter anderem dein komplettes Adressbuch) und nutzt oder verkauft sie weiter.
Telegram
Der zweitgrösste Messenger weltweit mit rund 1 Milliarde Nutzer*innen ist ein Open-Source-App. Andere Programmierer*innen sehen also die hinterlegten Codes. Du kannst eine starke Verschlüsselung aktivieren, die sogenannte “Geheimchats” ermöglicht. Das funktioniert allerdings nur in Privatchats und wird öfters von dubiosen Gruppierungen missbraucht. Was bei Telegram mit den gesammelten Daten passiert, ist nicht bekannt.
Signal
Das Open-Source-App entstand 2018 als Alternative zu WhatsApp. Es sammelt keine Metadaten (beispielsweise wann, wo oder wie oft du Nachrichten verschickst). Signal hat allerdings mit etwa 100 Millionen noch deutlich weniger Nutzer*innen als die beiden grossen Dienste.
Threema
Das erste Schweizer Messenger-App macht seine Codes öffentlich zugänglich. Damit beweist der Dienst, dass die Verschlüsselung funktioniert und das App keine Chats speichert. Du kannst es auch ohne Handynummer verwenden. Threema kostet einmalig beim Herunterladen und hat vergleichsweise noch wenige Nutzer*innen.
TeleGuard
Auch die noch relativ unbekannte Schweizer Alternative ist sicher. Statt mit einer Handynummer funktioniert sie mit einer TeleGuard-ID. Das App verzichtet so auf persönliche Rückschlüsse. Das ist datenschutztechnisch super, aber im täglichen Umgang auch anstrengender als etwa mit WhatsApp. Schliesslich kannst du nicht einfach dein Adressbuch importieren, sondern musst deine Kontakte in TeleGuard neu erstellen.
Welches App für dich passt, entscheidest du letztlich selbst. Der Vergleich zeigt, dass WhatsApp vor allem mit seiner hohen Reichweite punktet. Wenn du aber eine wirklich sichere Alternative suchst, dann bist du bei den Schweizer Apps Threema oder TeleGuard besser aufgehoben.
Nützliche Links
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