Das neue geheimnisvolle Abo hat aus meiner Sicht ebenfalls mehr Fragen ausgelöst.
Ich verspüre auch bei mir selbst viel Skepsis, aber was soll ich sagen? Besser CHF10.- pro Monat als die Vorgänger Company Basic und Plus für jeweils CHF 33.- bzw. 44.- pro Monat.
Meine Gründe in kurzen Stichworten:
- Nummern sistieren und falls nicht länger möglich, verhältnismässig tiefe Fixkosten
- Verbindliche Reservation der inzwischen knappen 079 Nummern, ohne Anbieter zu wechseln
- preiswerte Alternative für neue Mitarbeiter wegen Probezeit etc.
Für Wenignutzer, die erreichbar sein müssen, und für neue Mitarbeiter ist das neue Mini Abo von Vorteil. Firmenintern kostet es ja nichts, und der Rest ist ignorierbar, weil die Privatnutzung untersagt wird bzw. der Mitarbeiter selber bezahlen muss. Lohnt sich sowieso nicht.
Leider sind mir die früheren Versionen, die z.T. hier erwähnt wurden, selbst mir völlig unbekannt. Einen Vergleich kann ich entsprechend nicht machen oder kommentieren. Was ich mit Nachweis bestätigen kann, sind die vorangegangenen Modelle NATEL Company Basic und NATEL Company Plus jeweils für CHF 33.- bzw. für CHF 44.- pro Monat. Als PDF vorhanden, falls jemand sehen möchte.
Greifen wir das Kostenproblem nochmals kurz auf:
Telefonieren bis zu CHF 24.- pro Stunde (neu; keine Kostengrenze)
Datenvolumen bis zu CHF 5.- pro Tag (neu; tägliche Kostengrenze)
Diese Kostengrenzen sind im Endeffekt nur ein Tropf auf dem heissen Pflaster. Viel Umsatzverlust erleidet Swisscom nicht, weil im "worst case" der Kunde bis zu CHF 150.- pro Monat allein für Datenvolumen verbraucht. Beim Telefonieren wirds witziger, also bleiben wir etwas fair und bleiben bei durchschnittlich einer Stunde pro Tag, macht im Endeffekt trotzdem CHF 720.- pro Monat aus. Ich bin einfachheitshalber wie bei den Banken von 30 Tagen pro Monat ausgegangen.
Telefoniere ich also wegen Kunden eine Stunde, bezahle ich am Ende des Monats CHF 34.- (10+24). Da muss ich mich fragen, ob es nicht mehr Sinn macht, gleich ein Flatrate Abo zu beziehen. Für Private ist es nochmals was ganz Anderes, aber Unternehmer haben keine Zeit für solchen Kleinkram (Zeit ist ebenfalls Geld) und viel schlimmer der ganze Kostendruck und Stress, die liebevoll jeden Monat wiederkehren.
Die tiefsten drei Flatrate-Abos kosten z.Z. CHF 60.-, 70.- bzw. 90.- pro Monat. Allein im Vergleich mit dem Stundentarif fürs Telefonieren sprechen wir also von ca. 3-5 Stunden pro Monat oder Flatrate. Ich ignorier hier bewusst den 15% Preisvorteil von inONE KMU Office etc. Im Endeffekt bezahlt man sowieso mehr, daher einfach der nackte Einzelvergleich.
Bei mir ist es leider tragisch. Mal habe ich übelst viele Kundengespräche am Hals, dass selbst das teuerste Abo für CHF 180.- noch lohnen würde, aber manchmal ist es so verdächtig ruhig und es läuft soviel, um gleich auf Prepaid zu wechseln.
Das Mini Abo ist kein Flatrate und meiner Meinung nach für bestimmte Situationen ausgelegt. So betrachtet, ist es preiswert und verursacht nicht exorbitante Fixkosten wie zuvor.
Kann man auf das Leistungspaket von Swisscom KMU (Geschäftsbedürfnisse, SLA, etc.) verzichten, gibt es neuerdings Wingo oder nach wie vor M-Budget Prepaid bzw. Abo. Wingo ist übrigens von Swisscom und Migros verwendet das Swisscom Netz. Sind zwei interessante Alternativen für Klein- und Einzelunternehmer. Beide haben konkrete Vor- und Nachteile und sprechen verschiedene Kunden an.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich nicht besonders gut auf Sunrise, Salt (damals Orange) und UPC zu sprechen bin. Ich war schon bei allen Service Providers über mehrere Jahre hinweg, habe sogar diverse Prepaid Angebote ausgiebig getestet wie Yallo (Sunrise), M-Budget und sogar jenes von Swiss Airlines (mit britischer Nummer haha...). Swisscom ist keineswegs perfekt (dieses Jahr würde ich bei denen bis zur oberen Etage zahlreiche Köpfe einschlagen und die Plätze räumen), aber nicht umsonst sind über 60% aller Mobilvertragskunden immernoch bei Swisscom, oder? Ich gehöre dazu...
Fazit:
Kopf hoch, Swisscom hat in 2016/2017 ungewöhnlich oft die Abos verändert. Mit der Zeit kommen wir treuen Stammkunden wieder auf unsere Kosten.
Gruss
Joon