IP-Telefonie Notrufe bei Stromausfall

Godi-57

Guten Tag,

Die IP-Telefonie soll die bestehenden Analog- und ISDN-Techniken ablösen.

Ich bin auch für fortschrittliche neue Technologien; aber nur wenn sämtliche Leistungen dadurch verbessert werden.

Analoge und Digitale ISDN Telefone verfügen über eine Notruf-Funktion, welche bei einem Stromausfall genutzt werden kann.

Das heisst: Die beiden Kabel von Swisscom verfügen über einen Netzunabhängigen Stromkreis. Durch diese zwei Kupferkabel können bei einem Stromausfall Notrufe getätigt werden.

Bei der neuen IP-Telefonie werden neue Glasfaserkabel verlegt weil dadurch eine viel grössere Leitungskapazität und Geschwindigkeit erreicht werden kann.

Aber das Glasfaserkabel verfügt über keinen Eigenstrom, welcher als Notruf genutzt werden kann.

Das heisst im Klartext: bei Stromausfall Swisscom-Leitung nicht mehr funktionsfähig.

Automatische Not-Umleitung auf das Natel-Netz ist keine echte Alternative, denn die Natelantennen können ebenfalls vom Stromausfall betroffen werden.

Mein Lösungsvorschlag für dieses Problem!

Glasfasernetz ausbauen für IP-Telefonie inklusive Internet.

Die alten Swisscom Kupferdrähte zusätzlich weiterverwenden als Notstrom-Leitung für die IP-Geräte.

Somit könnte das Notruf-Problem gelöst werden und die Altlasten von Kupferkabel würden nicht ungenutzt bleiben.

Für bestehende IP-Gräte könnte ein Stromrelais vorgeschaltet werden, welches bei Bedarf durch die Notstromleitung umgeschaltet werden könnte.

Ich hoffe mit diesem Vorschlag auf Interesse bei Swisscom zu stossen.

Mit freundlichen Grüssen

Godi-57

marcus

Schau mal auf http://labs.swisscom.com.

Evtl. wurde deine Idee dort schon mal gepostet.

Wenn nicht, kannst du sie erfassen.

Anonymous1

Die Leitung ist etwa mit 20mA belastbar, je nach Leitungslänge dürfte die Spannung recht einbrechen. Maximal 60V*20mA=1.2W, das dürfte selbst für ein sparsames Modem knapp werden.

Schliess doch einfach eine USV an's Modem, wenn dir das Wichtig ist.

Wenn die Natelantennen vom Stromausfall betroffen sein können, dann auch die Telefonzentrale😉

hed

@Godi-57

Für die IP-Telefonie braucht es kein Glas, je nach Geschwindigkeit des Internetanschlusses werden weiterhin die beiden Kupferadern verwendet. Aber bei All-IP-Anschlüssen ist auch keine Speisung mehr auf dem Kupferkabel. Zudem braucht ja auch der Router (unabhängig ob Glas oder Kupfer) Strom. D.h. Du musst im Haus eine USV haben um in Notfällen telefonieren zu können. Eine Fern-Speisung über die Kupferleitungen ist nicht realistisch, da die benötigte Leistung für Router und Endgeräte nicht geliefert werden könnte. Zudem wird das Kupfernetz in Gebieten mit Glas nicht weiter unterhalten, da wohl niemand für die zusätzlichen Kosten aufkommen würde.

Neu Technologie heisst längst nicht immer, dass sämtliche Leistungen verbessert werden. Mit All-IP wird man von einigen Dingen Abschied nehmen müssen, dafür eröffnen sich neue Möglichkeiten. Soviel ich weiss verfügt das Natel-Netz über Notstromausrüstungen d.h. es ist sehr wohl notruftauglich.

WalterB

Bei mir ist bei der Internet-Box die USV unten beim Link vorhanden und wenn nichts mehr geht ist das Natel vorhanden. Die IP-Telefone haben selber auch noch Accu eingebaut, also müssen zum laden nicht so schnell an das Stromnetz.

http://www.steg-electronics.ch/de/article/Back-UPS-Pro-550-14996436.aspx

kaetho

🙂 der Trend wurde offenbar aufgenommen. Hier

https://www.brack.ch/apc-usv-bh500inet-102308

gibt's was, das genau diese Bedürfnisse abdecken will. Fragt sich nur, was passiert mit der Zentrale im Dorf, wenn der Strom weg ist? Ist mein All-IP-Anschluss da auch abgesichert?

Thomas

Godi-57

Es ist mir sehr wohl bekannt, dass es schon seit Jahren UPS-Geräte auf dem Markt gibt.

Bei der Analog- & ISDN-Technologie wurde die Notstrom Absicherung durch die Swisscom-Zuleitung abgesichert und erforderte keine zusätzlichen Gerätschaften.

Es stellt sich nun die Frage, ob die Kunden bei All-IP nun selber in die Tasche greifen müssen, um Notbetrieb abzusichern?

Meiner Meinung nach ist es Sache von Swisscom solche Geräte zu beschaffen und ein einwandfreies Funktionieren zu gewährleisten. Dazu gehört auch ein Notbetrieb für die Telefonie.

In eine Swisscom-BOX könnte zum Beispiel eine UPS-Absicherung integriert werden.

Schlussendlich bezahlt der Kunde diese Dienstleistung.

Neue Geräte sollten so entwickelt werden, dass die Standards im Gegensatz zu veralteter Technologie stets höher gestellt sein sollten.

MfG

Godi-57

kaetho

Hmmm... bist du sicher, dass du für die Notstromzuführung bezahlst? Bei der alten Analog-Zuleitung war das doch nur so, weil darauf die Technologie aufbaute. Als im letzten Jahrhundert die analoge Telefontechnologie Einzug hielt, war die "Notsromversorgung" Teil der Technologie. Heute mit der aktuellen Technologie sieht das anders aus. Da ist diese Stromzuführung nicht mehr nötig.

Heute ist es auch so, dass das Natelnetz als Notverbindung vorhanden ist (hätte zwar vor 10 jahren auch noch gelacht, wenn mir das jemand als Backup fürs Festnetz vorschlug 😉 ). Das war vor 60 Jahren auch noch nicht so.

Thomas

Anonymous1

@Godi-57 schrieb:

Es stellt sich nun die Frage, ob die Kunden bei All-IP nun selber in die Tasche greifen müssen, um Notbetrieb abzusichern?

Wenn nicht der Kunde, wer dann? Urs Schaeppi vom Privatkonto? Alle Kosten werden auf die Kunden abgewälzt.

Es gibt nunmal keine absolute Sicherheit im Leben. Die Wahrscheinlichkeit dass bei einer beliebigen Autofahrt oder Spaziergang etwas passiert ist grösser, als dass während einem Stromausfall auch das Mobilnetz ausfällt und man dazu noch einen Notruf tätigen muss.

Dass die Kosten dafür auf alle Kunden abgewälzt würde, fände ich nicht ok. Wer das Bedürfnis dafür hat, soll selber dafür sorgen.

Funktelefone funktionieren bei einem Stromausfall übrigens in der Regel auch nicht. Da scheint sich trotz der grossen Verbreitung niemand daran zu stören.

PowerMac

Mal sehen, ob Swisscom so etwas anbieten wird.

Persönlich denke ich, dass der Aufwand zur Verteilung von akkugepufferten Routern sowie die Umweltbelastung durch all die notwendigen Batterieaustausche es nicht wert ist, so etwas breitflächig einzuführen. In Sonderfällen mag das Sinn machen, evt. in Gegenden ohne Handyempfang, aber sonst wohl eher nicht. Und ausser den allersimpelsten Modellen benötigt ja schon heute praktisch jedes Telefon noch eine zusätzliche 230V-Speisung.

hed

Weder Swisscom noch andere Provider werden eine Notstromspeisung flächendeckend auf Kundenseite einführen, das wäre bei dem geringen Bedarf und den sehr geringen Ausfallzeiten des Stromnetzes in der Schweiz ein Verhältnisblödsinn. Bei Bedarf kann sich der Benutzer entsprechend absichern, auf ein Gewohnheitsrecht dass man das bisher nicht gebraucht hat wird man sich wohl nicht berufen können. Zudem dürfte die Wahrscheinlichkeit, dass der Dienst auf Grund von Störungen beim Provider ab und zu mal ausfällt weit höher sein als ein Stromausfall. 0-Risiko gibt es nun mal nicht. Alles hat zwei Seiten, neue Technologien bringen nebst vielen Goodies auch neue Gefahren.