@Samsi
Ich möchte dir nicht auf die Füsse treten, aber ich habe ausnahmslos sehr schlechte Erfahrungen mit sogenannten Power-Usern gemacht, welche Quick-and-Dirty alles “on the road” auf ihren Smartphones und Tablets erledigen.
Auch in namhafte Firmen werden heutzutage Offerten und Kundendokumentationen (inkl. komplexen umfangreichen Visios) selbst für Millionenprojekten so erstellt. Das Ergebnis betrachtet auf einem grossen Desktop oder ausgedruckt auf A4/A3 ist höchst blamabel. Die Dokumentationen strotzen nur so von Fehlern, mangelhaften Umbrüchen und unübersichtlicher Darstellung.
Ich bin auch Power-User, Anwender der modernen ICT-Tools der ersten Stunde und sehr viel unterwegs. Der sinnvolle Einsatz für einen hochqualitativ hochstehenden Output sieht bei mir so aus:
- Unterwegs ein möglichst kompaktes Smartphone zum telefonieren, die wichtigsten Mails zu checken, die 3-4 wichtigsten Apps anzuwenden (z.B. SBB-Fahrplan).
- Zusätzlich unterwegs ein Laptop mit 16 Zoll Bildschirm um Mails zu erstellen und zu beantworten, wenn nötig letzte Korrekturen z.B. in einer PPT-Präsentation vorzunehmen und beim Kunden dann auf dem Beamer oder Screen zu präsentieren. Zudem setze ich den Laptop unterwegs ein um technische Kundenanlagen via CMD und/oder WEB-GUI zu warten und für den Zugriff auf die technischen Manuals.
- Für wirklich qualitative, hochstehende Arbeiten (Erstellen von Berichten, Konzepten, Schemas, Präsentationen, Lektorarbeiten,…) kommt man nicht um eine WYSIWYG-Darstellung herum und das ist wiederum nur mit hochauflösenden Bildschirmen von mindestens 27 Zoll Grösse möglich. Es gibt übrigens mehrere Studien die das beweisen. Nimmt man z.B. einen einfachen A4-formatierten Text mit Schreibfehlern, so ist die Fehlererkennungsrate beim Korrekturelesen auf einem Bildschirm mit A4 1:1 Darstellung um den Faktor 2 - 3 besser als auf einem Smartphone. Interessanterweise lässt sich die Qualität noch weiter steigern, wenn man den Text ausdruckt und ab Papier korrigiert.
Zu jeder Art von Arbeit braucht es auch die geeigneten Tools in einer geeigneten Umgebung. Mit einem Smartphone (selbst mit 6 Zoll Screen) anspruchsvolle Berichte zu schreiben entspricht in etwa der Besteigung des Matterhorns in Flip-Flops.
Und noch eine interessante Erkenntnis die zeigt, dass nicht immer alles was klein, smart und modern ist auch sinnvoll im Einsatz ist: Selbst in technischen Kaderschmieden (z.B. ETH / EPFL) wo die Studenten sicher extrem Technik-affin sind, geht man wieder dazu über, mit Vorlesungsunterlagen auf Papier zu arbeiten. Auch dazu gibt es Untersuchungen die zeigen, dass die Behaltensrate und die Halbwertszeit der gelesenen Information im Hirn um bis zu 4x höher ist bei der Verwendung von Papierskripten gegenüber dem Einsatz von Tablets.